Wie war das, als du deiner Mutter vom Missbrauch erzählt hast, Philipp und Heike Pommer?
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Das Interview der Folge 86 als Transkript lesen
[00:00:01.420] - Philipp Pommer
Lag ich da am Malen und dachte mir: „Was mache ich jetzt? Sage ich jetzt was?“ Im Hintergrund: "Wenn ich jetzt Mama sage, dann macht der Täter was mit Mama. Ich will auch nicht Mama verletzen irgendwo, wenn ich jetzt was sage.“
[00:00:12.280] - Heike Pommer
Und da habe ich dann Philipp so beim Malen beobachtet und da war er schon so ein bisschen anders steif, den Stift nicht mehr gemalt. Und dann habe ich halt gefragt: „Philipp, ist alles in Ordnung?".
[00:00:25.710] - Philipp Pommer
Dann hat Mama weitergesprochen und hat gesagt: „Du kannst mir alles sagen? Ist irgendwas?"
[00:00:29.900] - Heike Pommer
„Ist der frech zu dir oder schimpft der dich?oder…“,"Nein, der macht Sachen mit mir."
[00:00:36.420] - Philipp Pommer
Und dann ist es eben leicht rausgekommen. Und dann habe ich aber auch diesen Unterschied gemerkt vom Papa, der relativ kalt und klar gesagt hat: "Da ist nichts." Zu Mama, die relativ warm gesagt hat: „Was ist denn los?“ und "Komm mal her." Und dann habe ich mich direkt wohler gefühlt, direkt verstanden und gesehen gefühlt einfach.
[00:00:54.950] - Heike Pommer
Und dann habe ich gesagt: „Alles klar, Philipp, du musst dort nie wieder hin. Ich kümmere mich jetzt drum."
[00:01:02.610] - Nadia Kailouli
Hi, herzlich willkommen bei einbiszwei, dem Podcast über Sexismus, sexuelle Übergriffe und sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Ich bin Nadia Kailouli und in diesem Podcast geht es um persönliche Geschichten, um akute Missständen und um die Frage, was man tun kann, damit sich was ändert. Hier ist einbiszwei. Schön, dass du uns zuhörst.
[00:01:26.210] - Nadia Kailouli
„Ich will da nicht mehr hingehen, der macht Sachen mit mir, die mir nicht gefallen." Das sagt Philipp Pommer zu seinem Vater, nachdem er von einem Freund seines Vaters missbraucht wurde. Doch sein Vater glaubt ihm nicht. Er wirft ihm vor, zu lügen und gibt den damals 6-Jährigen immer wieder in die Hände des Täters. Philipp nimmt schließlich ein weiteres Mal seinen Mut zusammen und spricht mit seiner Mutter Heike. Sie glaubt ihm sofort und tut alles, Philipp zu helfen. Wie die beiden gemeinsam mit dem, was Philipp widerfahren ist, umgehen, erzählen sie mir gleich, denn sie sind bei uns bei einbiszwei.
[00:01:59.430] - Nadia Kailouli
Trigger Warnung: In dieser Folge gibt es explizite Schilderungen sexueller Gewalt. Wenn es dir damit nicht gut geht, dann hört diese Folge besser nicht.
[00:02:09.160] - Nadia Kailouli
Dann sage ich herzlich willkommen, Heike und Philipp, bei einbiszwei. Schön, dass ihr da seid.
[00:02:12.800] - Heike Pommer
Hallo.
[00:02:13.420] - Philipp Pommer
Hallo.
[00:02:14.030] - Nadia Kailouli
Es ist für uns eine Premiere, denn wir hatten hier schon sehr, sehr viele Gäste, aber noch nie Mutter und Sohn. Und das ist für uns besonders, aber für euch, glaube ich, auch, oder?
[00:02:22.990] - Heike Pommer
Ja.
[00:02:23.900] - Philipp Pommer
Definitiv. Die Kombi ist auch für uns komplett neu.
[00:02:26.770] - Nadia Kailouli
Dass ihr zusammen in einem Podcast sitzt?
[00:02:28.440] - Philipp Pommer
Erstens das und dass wir zusammen über das Thema richtig ausführlich sprechen und offen.
[00:02:34.110] - Nadia Kailouli
Ich finde das erst mal super, dass ihr untereinander so ausführlich darüber sprechen könnt, eben du als Betroffener, Philipp, mit deiner Mutter, weil ich kann mir vorstellen, dass das gar nicht so einfach war. Vielleicht, Philipp, fangen wir einfach mal bei dir an.
[00:02:48.500] - Philipp Pommer
Gerne.
[00:02:49.070] - Nadia Kailouli
Erzähl doch einmal ganz frei, was dir passiert ist.
[00:02:53.170] - Philipp Pommer
Also ich wurde als Kind sexuell missbraucht, im Alter von sechs bis sieben. Und genau, das ist mir im Endeffekt passiert.
[00:03:00.960] - Nadia Kailouli
Und du hast dich dann direkt deiner Mutter anvertraut?
[00:03:03.670] - Philipp Pommer
Nein, ich habe mich erst meinem Dad anvertraut, eigentlich nach dem allerersten Mal sogar, wenn ich ehrlich bin. Da lag ich abends im Bett. Dann ist mein Dad gekommen und hat mich eben zu Bett gebracht, gesagt: „Gute Nacht." Und dann habe ich ihm halt gesagt, weil er mich immer zu einer bestimmten Person gegeben hat, wenn er arbeiten musste, spät abends oder so, die dann auf mich aufpassen sollte und dann habe ich gesagt: „Ich möchte einfach nicht mehr hin. Der macht Sachen mit mir, die möchte ich nicht." Zu dem Zeitpunkt konnte ich es noch nicht richtig benennen, weil ich auch selber noch gar nicht wusste, was ist das. Ich wusste einfach nur, das gefällt mir nicht, was er mit mir macht. Das habe ich, wie gesagt, meinem Dad dann gesagt. Aber dann kam auch relativ schnell: Das kann er sich bei der Person einfach nicht vorstellen, dass sie irgendwas gegen meinen Willen macht oder generell irgendwas in die Richtung machen würde.
[00:03:50.270] - Nadia Kailouli
Natürlich fragen sich jetzt unsere Zuhörerinnen und Zuhörer sofort: Heike, warum ist Philipp nicht zu dir gekommen, sondern zu seinem Vater?
[00:03:57.560] - Heike Pommer
Weil wir getrennt waren. Und ich habe woanders gewohnt. Wir waren im Trennungsjahr und hatten uns dahingehend zusammen entschieden, mein Ex-Mann und ich, dass wir in dem Trennungsjahr jetzt erst mal die Kinder nicht auseinanderreißen. Also in dem Sinne, dass der Philipp aus seiner gewohnten Umgebung rausgerissen wird. Ich war zu dem Zeitpunkt, war der Paul gerade ein Jahr, wo ich ausgezogen bin.
[00:04:22.640] - Nadia Kailouli
Das ist dein jüngerer Bruder?
[00:04:23.560] - Philipp Pommer
Mein kleiner Bruder, ja.
[00:04:25.880] - Heike Pommer
Und wir sind dann in die Nähe gezogen, um erst mal dieses Trennungsjahr erst mal zu schauen, liegt es jetzt wirklich nur an, dass wir uns nicht mehr verstehen oder liegt es jetzt wirklich daran, dass es einfach nicht mehr passt. Und das war genau in diesem Trennungsjahr. Also demzufolge wusste ich von dieser Situation nichts und ich wusste auch nichts von der Person, weil die kannte ich gar nicht.
[00:04:49.840] - Nadia Kailouli
Oha, okay. Jetzt ist das natürlich erst mal das, wo wir hier bei einbiszwei schon mit so vielen Menschen gesprochen haben, die immer wieder vermitteln: „Glaubt den Kindern erst mal!" Also egal, was sie erzählen, Kindern sollte man erst mal irgendwie eine Glaubwürdigkeit geben. Das ist dir ja nicht passiert, als du es deinem Vater erzählt hast, oder?
[00:05:13.080] - Philipp Pommer
Richtig.
[00:05:13.680] - Nadia Kailouli
Wie hat er reagiert?
[00:05:15.740] - Philipp Pommer
Im Endeffekt hat er zu mir gesagt: Ja, bei der Person kann er sich einfach nicht vorstellen, dass sie das machen würde. Und das war eigentlich schon alles im Endeffekt. Dann habe ich mich auch nicht mehr getraut, irgendwie was zu sagen, weil ich dachte, ja, erst mal glaubt er mir nicht und zweitens mal war das auch für mich super schwer, das überhaupt auszusprechen, weil ich auch ein bisschen Angst hatte vor der Person.
[00:05:34.940] - Nadia Kailouli
Vor der Person, wo du …?
[00:05:36.290] - Philipp Pommer
Die mich missbraucht hat.
[00:05:37.740] - Nadia Kailouli
Okay. Wie ist das dann weitergegangen? Ich meine, du warst sechs Jahre alt. Erzählst deinem Vater davon, in einer schwierigen Situation ja sowieso schon, dein Vater sagt: „Nein, das glaube ich nicht." Dann musstest du weiter dorthin gehen oder wie ging das dann weiter bei dir?
[00:05:53.290] - Philipp Pommer
Also dann wurde ich weiterhin einfach dahin geschickt. Das war jetzt nicht in krass regelmäßigen Abständen, aber immer wenn Papa arbeiten musste, abends halt. Der hat im Schichtdienst gearbeitet und wenn er abends eben weg war, dann bin ich zum Aufpassen zu dem gekommen. Das war meistens unter der Woche und dann bin ich da einfach wieder hingekommen.
[00:06:12.990] - Nadia Kailouli
Okay, das ist erst mal eine wahnsinnig schlimme Vorstellung und ich merke jetzt selber schon, wie ich irgendwie so einen Druck bekomme, so vom Gefühl, so: Krass. Da ist ein Kind, dass seinem Papa erzählt: „Papa, der macht Sachen mit mir. Ich möchte das nicht." Dann wird einem nicht geglaubt. So und jetzt sitzt mir deine Mama gegenüber und ich denke mir so: Was war das für ein Gefühl für dich, Heike, als du das dann erfahren hast? Oder auch jetzt, wenn du hörst, wie dein Sohn das noch mal erzählt?
[00:06:37.350] - Heike Pommer
Man fühlt sich also jetzt wieder in die Zeit zurückversetzt. Also das kann man nicht einfach ausblenden oder jetzt hier sitzen und sagen, das berührt einen nicht, sondern das ist wie ein Stein hier über der Brust, dass man eben keine Luft kriegt, auch heute noch, wenn ich da drüber spreche. Als der Philipp mir das gesagt hat, das war das Besuchswochenende. Paul hatte ich gerade hingelegt und Philipp war im Wohnzimmer auf dem Fußboden und hat dort gemalt und ich hatte dann auch endlich mal Zeit, mich auch mal hinzusetzen und mit ihm mal ins Gespräch zu kommen. Wie gesagt, wir haben uns ja immer nur alle zwei Wochen gesehen. Und da habe ich dann Philipp beim Malen beobachtet und habe dann gesagt: „Philipp, wie geht’s dir? Ist alles in Ordnung?" Und da war er schon ein bisschen anders, also steif, den Stift nicht mehr gemalt. Und dann habe ich halt gefragt: „Philipp, ist alles in Ordnung?" oder „du kannst mir alles erzählen, wenn irgendwas ist?", weil ich habe dann gedacht, vielleicht ist in der Schule irgendwas gewesen, "dann kannst du jederzeit zu mir kommen." Und ja, und das war es dann erst mal. Und dann habe ich gemerkt, wie er ruhig wurde und so in sich reingenuschelt hat: „Ja, da ist hier was." Und dann habe ich gedacht: Wie da ist was? Da bin ich natürlich hellhörig geworden. Natürlich nicht in die Richtung, dass ich gedacht habe, es wäre ihm irgendwas passiert, sondern immer noch in Bezug auf Kinder, Schule. Und dann habe ich gesagt: „Ja, tut dir jemand weh oder haut dich jemand? Oder was ist denn da los?" Und dann hat er gesagt: „Ja, tut mir weh." Dann habe ich weitergefragt: „Ja, wer denn?" Dann hat er einen Begriff genannt, der für mich sehr verfremdet war, wo ich gedacht habe, zum einen, diesen Namen kannte ich nicht. Das war der Name vom Täter, was sich im Nachhinein dann rausgestellt hat für mich auch, weil ich den nicht kannte. Und ebenso explizit, man sagt halt, wenn es um ein Kind geht, "der Dumme" oder "der Blöde" oder "der Dicke" oder sonst irgendwas, aber das war schon so ein bisschen sehr speziell, also für mich jetzt in dem Moment. Und dann habe ich gesagt: „Wer ist denn das?" Und dann hat er mir versucht zu erklären, wer das ist. Hatte was mit seinem Vater zu tun in dem Bereich. Wie gesagt, ich kannte dieses Umfeld da nicht, dieses neue Umfeld von seinem damaligen Vater oder Ex. Und dann habe ich gesagt: „Philipp, komm mal her zu mir." Ich saß immer noch auf der Couch und dann habe ich gemeint: „Philipp, dann sag mir doch mal, was macht er denn? Ist der frech zu dir oder schimpft er dich oder?", „Nee, der macht Sachen mit mir." Und dann war ich wie jetzt fast sprachlos.
[00:09:39.200] - Nadia Kailouli
Da war dir dann klar „macht Sachen" kann nichts Gutes heißen?
[00:09:42.410] - Heike Pommer
In meinem Kopf spulte sich dann immerzu nur immer ein Film ab und habe gedacht: „Das ist doch mein Kind, mein Baby, mein Junge." Und dann habe ich ihn genommen und habe gesagt, weil ich dann auch so durcheinander war und habe dann gesagt: „Was macht denn der mit dir? Philipp, sag mir doch mal, was der macht. Du kannst mir das wirklich sagen? Du kannst du mir alles sagen?" Und da hat Philipp dann gesagt: „Ja, der macht den Finger in Po." Und da war ich so geschockt. Dann habe ich mein Kind genommen und habe den gedrückt. Ich weiß gar nicht, ob ich noch geweint habe oder was, aber ich glaube da nicht?
[00:10:23.410] - Philipp Pommer
Da hast du noch nicht geweint, nein.
[00:10:24.560] - Heike Pommer
Da ist man so stark, glaube ich, in dem Moment. Und dann habe ich gesagt: „Alles klar, „Philipp, du musst dort nie wieder hin. Ich kümmere mich jetzt drum. Ich rufe jetzt erst mal jemanden an. Ich muss jetzt erst mal gucken, was ich mache, aber du musst dort nie wieder hin. Du bleibst jetzt hier bei mir." Das war das, was ich meinem Kind damals gesagt habe. Und bin dann auf und habe meine Freundin angerufen und habe gesagt, weil ich eben auch neben der Spur war: „Philipp, hat mir das und das jetzt erklärt oder erzählt. Was muss ich denn jetzt machen?" Und dann hat meine Freundin gesagt: „Du rufst jetzt die Polizei an. Ich komme vorbei." Und dann musste noch das Jugendamt benachrichtigt werden, den Notdienst vom Jugendamt, weil ja der Philipp am Sonntag wieder hätte hin gemusst zu seinem Vater.
[00:11:15.390] - Philipp Pommer
Genau.
[00:11:15.540] - Nadia Kailouli
Ich wollte gerade sagen, das eine ist ja, als Mutter dem Sohn zu sagen: „Du musst da nie wieder hin, du bleibst jetzt bei mir." Aber wenn man natürlich im juristischen Sinne auf die Sache blickt, dann weiß man natürlich, wenn ihr in einem Trennungsjahr lebt und das ganz klar geregelt habt, wo das Kind dann eben ist, dann musst du ja dann, ob du nun willst oder nicht, zurück zu deinem Erziehungsberechtigten, in dem Falle ja deinem Vater, nach der abgelaufenen Zeit, wo du ihn dann hast.
[00:11:42.390] - Heike Pommer
Genau. Wir hatten beide das Sorgerecht, muss man aber auch dazu sagen. Also von daher war ich ja auch berechtigt, mein Kind zu haben. Das war eine interne Lösung, die wir als Erwachsene getroffen hatten. Es kam dann die Polizei und es kam der Herr vom Jugendamt. Das ist so ein Notdienst, der dann kommt und der für das Gericht dann was schreibt, dass man eben das Kind nicht rausgeben muss.
[00:12:07.960] - Nadia Kailouli
Du hast ja wirklich, das muss man ja mal sagen, 1A nach dem Lehrbuch irgendwie reagiert. Dann direkt auch zu sagen, die Polizei informiert, das Jugendamt informiert, deinem Sohn gesagt: „Alles ist gut, du musst da nie wieder hin." Ist das dann so ein mechanischer Ablauf, der da in einem passiert, oder hattest du vorher schon von dem Thema in dem Sinne gehört: „Wie reagiere ich als Eltern, wenn meinem Kind das passiert“?
[00:12:34.130] - Heike Pommer
Nein, also so, wie man da genau reagiert, wusste ich nicht. Das war einfach so eine Abfolge, die ich mir- dann hat meine Freundin gesagt hat: „Ruf die Polizei." Und die hatten mir dann gesagt: "Das Jugendamt gleich benachrichtigen." Für mich war das jetzt, wenn mir das jetzt keiner gesagt hätte, also die Polizei, dann hätte ich wahrscheinlich mit dem Jugendbeauftragten da überhaupt nicht gesprochen. Aber das war von Polizei, glaube ich, auch schon organisiert worden dann, dass der kommt. Aber ich hätte auch nicht gewusst, an wen ich mich… Polizei, ja.
[00:13:06.970] - Nadia Kailouli
Und erinnerst du dich, Philipp, wie das dann war? Ich meine, das ist ja ein ganz unterschiedlicher Ablauf gewesen.
[00:13:12.160] - Philipp Pommer
Definitiv.
[00:13:12.780] - Nadia Kailouli
So auf einmal sagt deine Mama: „Du musst da nie wieder hin." Die Polizei kommt nach Hause, jemand anderes kommt nach Hause. Bei deinem Papa hast du es auch gesagt. Da hast du dich dann einfach schlafen gelegt und es hieß: „Ach Quatsch." Erinnerst du dich, wie du dich gefühlt hast, als die Polizei kam und so?
[00:13:28.120] - Philipp Pommer
Ich erinnere mich noch ganz genau. Ich erinnere mich, wie Mama mich das gefragt hat und ich erinnere mich auch tatsächlich noch ganz genau, wie ich mich da gefühlt habe. Das ist auch eins der wenigen Bilder, die ich so vor mir noch genau sehe, wie sie schon richtig gesagt: Ich lag am Boden. Ich habe gemalt. Und da hat Mama eben gesagt - und ich weiß nicht, wer das da draußen kennt, aber man fühlt das manchmal, wenn die Eltern was sagen zu einem und du hast direkt diese Connection, wo du spürst: „Okay, irgendwie glaube ich den Worten, die sie jetzt sagt, sie sieht schon, dass da irgendwas nicht stimmt. Bringt jetzt nichts zu lügen oder bringt jetzt nichts, es nicht zu sagen, weil die spürt das schon.“ Und deswegen habe ich dann aufgehört zu malen und ich denke so: „Oh, oh. Ich wurde jetzt quasi ertappt. Man sieht mir an, dass es mir nicht gut geht." Und dann hatte ich diesen Zwiespalt im Kopf: "Papa hat mir nicht geglaubt. Mache ich jetzt noch mal auf?" Da ist ja auch einige Zeit zwischendrin vergangen, wo ich noch öfter missbraucht worden bin. Und dann war es ja noch mal schwerer. Da sind Aussagen vom Täter gefallen, die mich auch versucht haben, abzukapseln von der stärkeren Seite, also von Mama. Ich weiß nicht, ob ich das offen sagen darf?
[00:14:29.660] - Nadia Kailouli
Hier darfst du alles sagen.
[00:14:31.390] - Philipp Pommer
Okay, der Täter hat mir quasi gedroht: „Wenn du deiner Mama was sagst, dann bringe ich deine Mutter dann bringe ich deinen kleinen Bruder um, dann bringe ich dich um." Oder auch was, was mir damals extrem zu schaffen gebracht hat, weil wir auch immer durch diese Trennung immer hin und her gewechselt sind, mal Papa, mal Mama, wurde mir halt von Täterseite auch gesagt: „Wenn du was sagst, dann kommst du ins Kinderheim." Und das war eine große Angst von mir. Deswegen lag ich da am Malen und dachte mir: „Was mache ich jetzt? Sage ich jetzt was?" Im Hintergrund: "Wenn ich jetzt Mama sage, dann macht der Täter was mit Mama. Ich will auch nicht Mama verletzen, wenn ich jetzt was sage." Weil ich wusste, man selber weiß ja als Kind irgendwo, auch wenn man es nicht richtig benennen kann, dass das nicht passt und dass das nicht stimmt. Man merkt ja, das gefällt mir nicht.
[00:15:15.190] - Nadia Kailouli
Dass das nicht okay ist, was dann mit einem gemacht wird.
[00:15:18.040] - Philipp Pommer
Richtig. Man kann es vielleicht nicht formulieren, aber das merkt man. Und dann hat Mama weitergesprochen und hat gesagt: „Du kannst mir alles sagen. Ist irgendwas?" Und dann ist es eben leicht rausgekommen. Und dann habe ich aber auch diesen Unterschied gemerkt. Vom Papa, der relativ kalt und klar gesagt hat: „Da ist nichts!" Zur Mama, die relativ warm gesagt hat: „Was ist denn los?" und "Komm mal her." Und dann habe ich mich direkt wohler gefühlt, direkt verstanden und gesehen gefühlt einfach. Und bin hin und dann konnte ich auch das erste Mal sagen, was passiert. Ich habe jetzt nur gesagt „der hat mir den Finger am Po gesteckt“, er hat eigentlich alles mit mir gemacht, sowohl oral, anal. Ich war nicht der Einzige, der da von ihm missbraucht worden ist. Ich bin mit mehreren Kindern auch gleichzeitig missbraucht worden, musste bei allem – und das ist auch ein großes Flashback, da mache ich mir auch selber irgendwie noch Vorwürfe, obwohl ich nichts kann. Das weiß ich, aber irgendwie ist es drinnen –, weil ich mir so gern gewünscht hätte, dieses Kind zu beschützen. Ich musste dieses Kind festhalten, damit er… Das war noch so klein und dann musste ich das festhalten, und dass er es missbrauchen kann. Und das ärgert mich, weil ich es gerne beschützt hätte, Ja.
[00:16:30.620] - Nadia Kailouli
Ich finde das … Also erst mal, wir sagen immer … Also ich kann mir gut vorstellen, dass viele das vielleicht gerade nicht hören können, nicht hören wollen, aber es ist einfach das, was passiert unter dem großen Begriff „Sexueller Missbrauch von Kindern."
[00:16:47.430] - Philipp Pommer
Richtig.
[00:16:47.930] - Nadia Kailouli
Also ich habe wirklich am ganzen Körper Gänsehaut, weil ich das so schrecklich finde, zu wissen jetzt, was du erlebt hast. Ich finde das aber auch so schmerzhaft für euch beide und für dich als Mutter, das einfach so noch mal hier so auf den Tisch zu legen, obwohl es das ist, worüber wir reden und ja auch reden wollen und müssen, damit das hoffentlich einfach in der Gesellschaft ankommt, dass man Kinder eben im allen möglichen Sinne schützen muss, eben vor diesen Tätern. Habt ihr Unterstützung, das zu verarbeiten? Das muss ich jetzt tatsächlich erst als allererstes fragen, bevor wir weiterreden, therapeutische Unterstützung irgendwie?
[00:17:29.560] - Heike Pommer
Also damals ja. Das heißt aber auch, wir hatten über Jahre, da lief ja nicht nur dieses Verfahren von dem Missbrauch, sondern das Verfahren vom Sorgerecht und Umgang- und Aufenthaltsbestimmungsrecht. Und in dieser Zeit dürfen sie nicht therapiert werden. Das heißt, die Kinder und auch die Familienmitglieder werden so traumatisiert, retraumatisiert. Ich durfte nicht mit dem Philipp reden, weil sonst wurde mir gesagt, dass ich ihm was suggeriert habe, obwohl ich nicht geredet habe mit ihm und nicht bei ihm war. Und wir haben danach eine Traumatherapie gemacht, also eine Kur. Das heißt, ich nicht, ich durfte aber mitfahren. Der Philipp ist in dieser Traumatherapie gewesen, in der Klinik. Es war so eine Mutter-Kind-Kur dann, aber er ist behandelt worden, aber ich jetzt nicht. Ich habe dann selbstständig eine Therapie noch gemacht und du warst noch bei der Therapeutin gewesen, während des Verfahrens vom Missbrauch, da wurde dem Philipp eine Therapeutin zugewiesen. Genau.
[00:18:44.240] - Nadia Kailouli
Hat dir das geholfen? Würdest du sagen, das hat dir geholfen?
[00:18:46.280] - Philipp Pommer
Ich muss sagen, das hat mir nicht geholfen, weil die Therapeutin einfach nicht für mich gepasst hat damals. Für mich, als Kind, hat die einfach komische Fragen gestellt gehabt, die mir einfach nicht gepasst gehabt hatten. Es hatte immer diesen komischen Beigeschmack, dass ich irgendwas gegen meinen Vater hätte oder so. Im Endeffekt, okay, er hat mir nicht geglaubt, aber er hat mich jetzt nicht missbraucht. Es ging im Endeffekt nicht um meinen Vater in dem Moment. Und sowohl bei den Befragungen, als auch jetzt bei der Therapeutin, hatte ich immer das Gefühl, es geht eher mehr um meinen Dad, so um dieses Verhältnis Kind und Vater.
[00:19:20.030] - Nadia Kailouli
Umso bewundernswerter finde ich es, dass du da heute als Erwachsener so drüber reden kannst. Nichtsdestotrotz interessiert uns jetzt natürlich eure Geschichte, wie das dann weitergegangen ist. Wie geht das dann, dass ein Kind den Zuspruch zwar von der Mutter bekommt, sich dann aber irgendwie ja, ich weiß nicht, hattest du das Gefühl, du musstest dich beweisen, dass du die Wahrheit sagst und dass du… Ich weiß nicht, wie war diese Zeit dann, als es dann darum ging, darüber zu reden: Okay, der Philipp wurde missbraucht, die Polizei ist informiert, das Jugendamt ist informiert, du kommst zur Therapie und so weiter?
[00:19:56.000] - Philipp Pommer
Also erst mal hat man sich sicher gefühlt. Gehen wir zurück an den Punkt, wo ich mich anvertraut habe, wo Mom die Polizei gerufen hat, Jugendamt gekommen ist, Polizei gekommen ist und es hieß: „Du musst nicht erst mal wieder zum Dad." Da habe ich mich sicher gefühlt und da habe ich auch gedacht: „Okay, jetzt ist alles vorbei." Aber dass da ja noch ein riesen Rattenschwanz folgt, den hatte man als Kind gar nicht auf dem Schirm. Ich glaube, den hat man auch als Erwachsener erst mal nicht auf dem Schirm. Dann kamen Befragungen. Ich wurde ja dann auch als Kind sehr oft verhört und muss sagen, dass man als Kind auch nicht als Kind verhört wird, sondern teilweise als Erwachsener. Also da werden sehr komische Fragen gestellt, die du teilweise als Kind gar nicht beantworten kannst. Und da habe ich oft das Gefühl gehabt, dass ich mich beweisen muss, dass mir aber auch oft nicht geglaubt wird. Und ich hatte oft das Gefühl, dass ich als dumm verkauft werde. Da wurden teilweise Fragen gestellt, die Kinder nicht beantworten können. Gehen wir zurück, ich war 6 bis 7. In dem Zeitraum weißt du von sexuellen Aktivitäten überhaupt gar nichts. Du weißt nicht, ob da was rauskommt, was da rauskommt, welche Farbe oder was auch immer. Weil eine Frage in dem Verhör beispielsweise war: Polizist, fragt mich: "Beim Oralverkehr. Ist da was rausgekommen?" Habe ich gesagt: „Ja." Dann wurde schon die nächste Frage gestellt: „Was ist herausgekommen? Pippi?" Und damals wusste ich nicht, was da und dass da überhaupt was rauskommen kann außer Pippi. Und dann habe ich gesagt: „Ja." Und dann kam die nächste Frage, wo ich mich super dumm gefühlt habe: „Du weißt schon, wie Pippi aussieht?" Und dann ging es eigentlich für mich mehr um die Frage: „Okay, wie sieht Pippi aus?“ Anstatt „ich habe jetzt nicht richtig beantwortet, dass der Sperma rauskommen soll“ oder so. Und dann habe ich halt gesagt: „Ja, natürlich weiß ich, wie das aussieht: Gelb." Und dann wird das unter anderem so hingestellt, dass ich gelogen habe, unter anderem wegen der Aussage beispielsweise, weil ich mich verzettelt habe und weil ja da einmal die Farbe genannt worden ist, dann die Farbe, weil es dann wurde auch irgendwie so herumgedreht- also mehrere Verhöre haben stattgefunden. In einem Verhör habe ich gesagt: "Das war gelb" und im anderen Verhör wurde mir eine Sugestivfrage gestellt: „Ja, ist da was Grünes rausgekommen?" So.
[00:22:00.180] - Nadia Kailouli
Das ist ja unmöglich.
[00:22:00.960] - Philipp Pommer
Richtig. Und dann habe ich gesagt: „Ja, grün." Und dann sagt er: „Ja, letztes Mal hast du aber gelb gesagt." Und dann sage ich: „Ja..." Weil man dann auch sich unsicher gefühlt hat.
[00:22:09.140] - Nadia Kailouli
Das ist unmöglich. Das macht mich wirklich … Das finde ich irgendwie furchtbar. Und ich meine, okay, jetzt müssen wir mal gucken. Also ich finde das erst mal wahnsinnig – das klingt jetzt so doof – interessant, mal diese Einblicke zu bekommen, was da ein Kind eigentlich für bescheuerte Fragen gestellt bekommt, wenn es um die Aufklärung aus polizeidienstlicher Sicht ist, da irgendwie für Aufklärung zu sorgen. Gut, wir können jetzt den Polizeibeamten nicht befragen. Ja, so, darum geht es jetzt nicht. Aber vielleicht können wir einmal den Dreh dahin schaffen: Du als Mutter, du hast deinem Kind Glauben geschenkt. Hast gesagt, „Okay, du musst da nie wieder hin. Wir rufen jetzt die Polizei." Damit ging der ganze, ich will nicht sagen Prozess, aber damit ging es los, dass du eben als Zeuge, als Betroffener, als Opfer aussagen musstest. Viele Eltern haben ja genau davor Angst: „Was tue ich denn meinem Kind dann noch an, wenn wir das öffentlich machen, wenn wir das zur Anzeige bringen?" Würdest du das heute wieder tun, die Polizei anrufen?
[00:23:08.860] - Heike Pommer
100 pro. Da gibt es für mich auch gar keine Frage, weil das war auch, wo Philipp mir das damals gesagt hat, schon die Situation alleine hat das gerechtfertigt. Ja, also es war jetzt nicht so: „Ja, das ist passiert..." Ich kann mir das auch nicht vorstellen, wie manche Eltern da so: "Na ja, dann…" oder „das ist der Nachbar oder das ist der Partner oder das ist der Freund oder die Freundin“, was weiß ich: "Na ja, da sagt man lieber nichts" oder „ist der Bruder oder die Schwester.“ Geht gar nicht. Geht gar nicht, weil das Opfer, das missbraucht worden ist, das Kind, und speziell beim Kind, das kann man nicht einfach so unter den Teppich kehren. Wäre für mich nie eine Option gewesen, da zu sagen: „Nein, das machen wir nicht." Also dem hat man jetzt nicht einen blauen Fleck gemacht.
[00:24:09.550] - Nadia Kailouli
Jetzt ist das alles ein paar Jahre her. Wie alt bist du heute, Philipp?
[00:24:13.190] - Philipp Pommer
27.
[00:24:13.890] - Nadia Kailouli
27. Also 20 Jahre liegt das jetzt zurück. Ihr habt heute einen Umgang damit gefunden, der unter anderem ja in der Öffentlichkeit stattfindet. Du bist da sehr aktiv, Philipp. Du hast deine Geschichte öffentlich gemacht. Du hast einen Instagram-Account, „doublep", heißt der. Ihr tragt beide T-Shirts mit deinem Label, würde ich fast sagen, „Double P". Und man könnte eigentlich meinen, hier sitzt eine Band, die jetzt auf eine Festivaltour geht. Vielleicht könnt ihr uns einmal nahebringen, warum ihr euch auch zusammen, als Mutter und Sohn, das überlegt habt, zu sagen: "Wir gehen damit jetzt an die Öffentlichkeit und wir machen das transparent und wir machen daraus..." – ich will nicht sagen daraus – aber ihr macht ein Label "Double P" und sprecht so offen darüber. Warum?
[00:25:03.720] - Philipp Pommer
Warum, das ist eine gute Frage. Eigentlich wollte ich schon immer die Geschichte öffentlich machen, um einfach dafür eine Stimme zu geben, dass das eben passiert und dass das auch Jungs und Männern passiert. Ich habe mich nur immer gefragt, wann ich das mache und habe das nie richtig definieren können. Ich wollte immer irgendwo Erfolg auf Social Media haben und es dann, aber wenn ich erst erfolgreich bin, öffentlich machen, weil ich nicht hören wollte: „Du machst das nur wegen Fame." Und das wollte ich einfach nicht. Und ich wollte zeigen, dass man alles schaffen kann, egal, welche Vergangenheit man hat, egal, was einem passiert ist und egal, wo man herkommt. Man kann alles schaffen und man kommt aus jeder Scheiße wieder raus. Und irgendwann, Ende letzten Jahres, wurde ich operiert und dann hatte ich lange Zeit zum Nachdenken, weil ich weder arbeiten musste noch konnte ich trainieren und war zu Hause gelegen und irgendwann hat der Kopf gerattert: „Warum startet du nicht jetzt eigentlich? Wie lange willst du noch warten? Wann ist denn der richtige Zeitpunkt gekommen?" Und irgendwann hat mir meine Mama ebenfalls einen Account geschickt gehabt, der auch über Missbrauch gehandelt hat. Und dann hat es gerattert und ich dachte mir: "Okay, warum nicht jetzt? Eigentlich machst du genau das, was du früher gemacht hast, und zwar du redest nicht darüber. Du versuchst es, irgendwie vor dir hinzuschieben, weil das ist natürlich unangenehm. Es ist auch heute noch unangenehm. Auch wenn ich jetzt offen drüber reden kann, fällt mir schwer. Ich werde rot, ich zitter und das ist nicht einfach, aber es muss gesagt werden, weil nur so kannst du dir helfen und nur so kannst du anderen helfen und so setzt du einen Stopp." Und so habe ich mir gedacht: „Okay, ich probiere es." Und dann habe ich Anfang diesen Jahres – das ist ja noch alles relativ frisch – entschieden: Okay, ich mache jetzt das allererste Video auf meinem Instagram-Account. Und die Nacht davor, keiner wusste das. Ich habe nicht mal Mama Bescheid gegeben. Und die Nacht davor, muss ich sagen, ich habe nicht geschlafen, weil ich so Angst hatte vor den Reaktionen. Bei mir früher wurde mir ja nicht geglaubt, mein Täter wurde nicht verurteilt. Da kommen wir wahrscheinlich später noch mal zu. Und dementsprechend hatte ich die Ultraangst, zerrissen zu werden im Internet. Man weiß es, da gibt es anonyme Accounts, die schießen raus, was sie wollen. Dementsprechend mit relativ viel Panik reingegangen, aber tatsächlich mit relativ viel Zuspruch zurückgekommen. Also erst mal sehr viele Männer, die sich mir anvertraut hatten, wo ich gedacht habe, ich dachte, ich wäre der einzige Mann – so dumm das klingt –, der missbraucht worden ist. Aber so viele Männer, auch so viele stramme Männer, sage ich mal, die ins Fitnessstudio gehen, voll tätowiert sind, extrem breit sind beispielsweise, genau denen ist das auch passiert. Und ich dachte, ich wäre der Einzige. Und erst mal das zu sehen, dann zu sehen, wie viel Zuspruch und wie viel Glaube jetzt auch da ist. Das Meiste, was ich in den Kommentaren lese: „Ich glaub dir" oder „Es ist mir auch passiert. Danke, dass du die Stimme erhebst." Und so ist das gestartet. Der Name "Double P" hat vorher schon existiert. Das setze ich aus meinem Vornamen Philipp und meinem Nachnamen Pommer zusammen. Also "Double P", das hat mir mein bester Kumpel damals gegeben und ich fand den Namen passend. Und das nutze ich jetzt, um mehr Sichtbarkeit zu schaffen, quasi um auf die T-Shirts oder auf was auch immer noch kommen wird, eine Message drauf zu drucken: „Du bist nicht alleine, Du wirst gesehen und vor allem kannst du es schaffen." Das ist so meine Message. Mama habe ich dann mit ins Boot geholt, weil ich es wichtig finde, einfach nicht nur das Kind wird missbraucht, sondern die Angehörigen werden genauso missbraucht. Vielleicht nicht physisch, aber mental. Du kommst da einfach und wirst mit einer Situation konfrontiert, die du bei deinem Kind einfach nicht haben möchtest und die du auch so noch nie erlebt hast. Wie reagiert man da drauf? Was macht man? Und lustigerweise die Frage, die du jetzt gestellt hast, hatten wir kurz, bevor wir hergelaufen sind, auch uns gestellt, wieso ich eigentlich Mama mit reingeholt habe? Weil ich es wichtig finde, auch diese Sicht ein bisschen zu zeigen. So einfach zu zeigen: Mir geht es scheiße, aber ich habe auch viele Lücken in meinem Kopf, weil der Kopf einfach gesagt hat: „Ich kann nicht. Ich muss mich hier befreien", keine Ahnung. Und ich kann an vieles nicht mehr zurückdenken. Ich weiß vieles von der Kindheit nicht mehr, Erlebnisse, schöne Momente auch. Ich weiß vieles nicht mehr. Und da denke ich: Okay, Mama ist ein guter Part, das aufzugreifen, was ich nicht mehr weiß, aber auch ihre Emotionen mit reinfließen zu lassen. Ich denke, das ist ganz interessant dann teilweise auch zu sehen.
[00:29:01.440] - Nadia Kailouli
Wie fühlst du dich damit, wenn du deinem Sohn … Ich habe gerade gesehen, wie du ihm zuhörst und so nickst. Wie ist das für dich?
[00:29:08.950] - Heike Pommer
Ja, wir haben jetzt seit Januar, Mitte Januar haben wir dann angefangen mit dem Miteinanderreden vor der Kamera, war am Anfang sehr schwierig für mich auch, weil man, wie gesagt, in den alten Sachen wieder blättert, auch gedanklich wieder zurückgeht. Ja, ich freue mich. Ich bin stolz auf ihn, dass er so weit gekommen ist, dass er sich endlich auch getraut hat, nach draußen zu gehen, weil es war immer für uns als Familie sehr schwierig, wenn man neue Leute kennengelernt hat, zu erklären, warum das Kind so anders ist. Anders dahingehend, zurückgezogen, kaum Kontakt mit anderen, zu erklären: "Mensch, der Junge, der brauchte mal eine Freundin" und dies, aber hat sich ganz anders verhalten. Auch teilweise so Gedächtnislücken, will ich mal sagen, was man voraussetzen kann, was junge Menschen eigentlich wissen sollten, die ihm gar nicht wichtig war. Und dann steht man als Mutter da und muss das irgendwo rechtfertigen. Und jetzt ist es so: Jetzt ist es raus. Jetzt kann man sagen, weil man selber ja auch, ich will nicht sagen, gelogen hat, weil man es nicht sagen wollte, konnte, was passiert ist, sondern dann eben was erfunden hat und gesagt hat: „Ja, der hat sich wehgetan" oder "der …" Weil man eben…
[00:30:37.220] - Philipp Pommer
Normal sein wollte auch.
[00:30:37.800] - Heike Pommer
Man wollte normal sein und nicht jedem erzählen, was passiert ist, weil das Kind ja selber das nicht wollte. Dann später Jugendlicher, dann später Erwachsener. Und wenn ein Kind 27 ist oder junger Mann und man kann nicht erklären, warum er eben anders ist, das ist dann schwierig, die Situation. Und deswegen bin ich sehr stolz auf ihn, dass er das jetzt so alles managt. Und er hat mich gebeten damals: „Mama, kannst du mir da helfen? Kannst du da was zu sagen? Weil an die Zeiten kann ich mich nicht erinnern. Ich würde gerne den Leuten draußen sagen: Was war passiert? Wie ist es dazu gekommen? Weil ich habe so viele Lücken dazwischen." Und wir haben dann in den Gesprächen gemerkt, langsam kamen dann die Erinnerungen auch zurück. Ich habe dann die Unterlagen, ich habe alle Unterlagen, in die ich bis Januar überhaupt nicht reingeguckt habe. Kann ich auch nicht. Ich habe es jetzt mal wieder probiert. Ich kann es immer noch nicht.
[00:31:43.700] - Nadia Kailouli
Weil da im Detail steht?
[00:31:46.320] - Heike Pommer
Genau. Ich habe mir das nie durchgelesen von der Staatsanwaltschaft. Die Unterlagen habe ich alle und auch von den Gutachten, weil das triggert einfach zu sehr. Man ist dann direkt in dieser Situation, das geht einfach nicht, also für mich nicht. Und Philipp ist da ein bisschen stabiler, will ich mal sagen. Er hat sie dann gelesen, viele Sachen, eben auch dort mal zu wissen: Was ist er denn gefragt worden? Wie waren die Sachen da? Was ist denn da überhaupt mit mir passiert? Und ich kann es halt nicht lesen, weil ich da drin bin. Und alles noch mal, wie jetzt erlebe dann. Und das will ich einfach nicht. Ich habe damals beschlossen, wir haben lange gekämpft, ob das jetzt um den Missbrauch ging oder ob das um das Sorgerecht und Aufenthaltsbestimmungsrecht dann ging, haben wir lange gekämpft und irgendwann habe ich dann zu meinen Kindern gesagt: „Wir machen jetzt einen Cut. Es geht jetzt hier nicht vor und nicht zurück. Wir haben erreicht, was wir erreichen können. Und wenn du alt genug bist, dann stehe ich dir gerne zur Seite und unterstütze dich, wenn du der Meinung bist, du müsstest hier noch mal kämpfen." Und so sind wir dann verblieben, weil ich habe gesagt, ich möchte meinen Kindern noch ein Leben bieten, wo sie eben Kind sein können und spielen können, weil ich habe zwei Kinder und die sind fünf Jahre vom Alter unterschiedlich und da möchte man dann natürlich auch, dass sie noch ein bisschen Kindheit haben.
[00:33:24.400] - Nadia Kailouli
Ja, verständlich.
[00:33:25.690] - Heike Pommer
Und da habe ich gesagt: „So, jetzt machen wir einen Cut und jetzt, jetzt leben wir. Jetzt versuchen wir, aus dem Schlimmen das Beste zu machen." Und damit macht man eigentlich das, man drückt das rein. Es ist da, aber es ist weit, weit unten. Und jetzt im Januar kam plötzlich alles hoch. Und dann fühlt man sich in dieser Situation und dann gibt es natürlich auch Situationen, wenn mich dann Mamas angeschrieben haben und die eine Mama eben über Instagram, die hat mir dann eine Sprachnachricht über Instagram geschickt. Und das war im Januar, das war noch ganz frisch. Und die hat mir dann gesagt, sie hat auch zwei Söhne und sie hat gesagt, dass sie auch in Trennung ist und dass da auch passiert ist bei ihren Kindern. Und die Sprachnachricht war so Wahnsinn. Die sagte dann zu mir: „Ja, und meine Kinder, wir…" Und auf einmal geht die Tür auf und dann höre ich ein kleines Kind und dann sagt sie: „Schatz, ja, ich bin gleich da. Mama kommt gleich. Muss nur kurz was erledigen." In dem Moment war bei mir so ein Flashback, dass ich angefangen habe zu weinen, habe mich entschuldigt und habe gesagt: „Es tut mir jetzt so leid..." Aber ich war in der Situation. Ich war plötzlich wieder da, als stehe ich da und sage zu meinen Kindern: „Oh, die Mama, die redet jetzt nur mit jemandem." Weil ich einfach nie die Kinder dabei haben wollte, wenn ich mit dem Gericht telefoniert hätte oder mit Anwältinnen und sonst was. Das war einfach schlimm. Und dann steht man 20 Jahre später da und ist wieder dort.
[00:35:15.080] - Nadia Kailouli
In der Situation.
[00:35:16.760] - Heike Pommer
Das war eine Situation, wo ich dann gesagt habe: „Wuh, erst mal Luft holen." Das war aber auch die einzige Situation, die mich da so aus der Bahn in dem Moment rausgeworfen hat, weil es halt wirklich, das war im Januar kurz nach dem ersten Instagram-Post.
[00:35:34.100] - Nadia Kailouli
Jetzt fragt man sich natürlich die ganze Zeit, weil du, Philipp, das eben sehr detailliert beschrieben hast, was dir angetan worden ist. Und man fragt sich natürlich die ganze Zeit: Okay, was wurde aus dem Täter? Wurde er verurteilt?
[00:35:49.610] - Philipp Pommer
Der Täter wurde nicht verurteilt. Dem ist im Endeffekt nichts passiert, außer der hat damals mit dem Jugendamt zusammengearbeitet, Kinder zu betreuen.
[00:35:56.960] - Nadia Kailouli
Also das war ein Jugendamtsmitarbeiter?
[00:36:00.190] - Philipp Pommer
Das kann ich nicht genau sagen.
[00:36:01.350] - Heike Pommer
Also das war jetzt kein Mitarbeiter vom Jugendamt, aber der hat beim Jugendamt gearbeitet und hatte die Betreuung von Kindern. Ja, aber als fast Rentner, will ich mal sagen.
[00:36:15.480] - Philipp Pommer
Also die einzige Konsequenz im Endeffekt, dass ihm dieser Status aberkannt worden ist. Ob es jetzt wieder so ist, das weiß ich nicht. Aber wie ich ja schon anfangs bemerkt habe, es sind mehrere Kinder mit mir missbraucht worden und ich weiß, dass ein Kind noch im näheren Umfeld zu diesem Täter steht. Und da nie was passiert ist, also anzeigentechnisch oder, oder, oder, hoffe ich einfach nur, dass es dem Kind gut geht. Ich habe es geschafft, weil wir umgezogen sind, da rauszukommen, da wegzukommen. Aber ich weiß nicht, wie viele Kinder da vielleicht noch leiden müssen. Videos von uns wurden ja gemacht, die kursieren wahrscheinlich auch noch irgendwo. Von dem her passiert ist nichts.
[00:36:54.080] - Nadia Kailouli
Und wisst ihr, warum? Also fehlte es an Beweisen, weil ihr habt ja Anzeige erstattet, oder?
[00:36:58.570] - Philipp Pommer
Richtig. Also es fehlte zum einen an den Beweisen. Es gab eine Situation, da, wie ich ja gerade gesagt habe, es wurden Videos und Bilder von uns gemacht. Das habe ich auch im Verhör so angegeben. Deswegen kann ich mich daran noch ganz gut erinnern. Und das habe ich gesagt. Und dann hat mein Dad, weil er sich das bis heute nicht vorstellen kann, dass der Mann irgendwas macht, hat ihn angerufen und gesagt: „Ey, pass mal auf, die kommen jetzt zur Hausdurchsuchung vorbei und die meinten irgendwie, du hast Videos und Bilder gemacht. Das kann aber gar nicht sein." Oder irgend so was in die Richtung. Also er hat ihm im Endeffekt gewahnt, den Täter. Da hat er natürlich die Möglichkeit gehabt, Bilder und Videos verschwinden zu lassen, logischerweise. Und das war ein Punkt.
[00:37:42.190] - Heike Pommer
Das war ein Punkt, genau. Und die anderen Punkte waren eben die Gutachter. Das heißt, eine Gutachterin, die den Philipp dann verhört hatte und mich und auch noch eine Bekannte. Es wurde von der Staatsanwaltschaft so angeordnet, dass dass wir da hin müssen. Und dann hat die Gutachterin letztendlich gesagt, ich hätte ihm das eingeredet und Philipp könnte das jetzt nicht so ganz genau sagen, wie das ist. Es könnte sein, es kann aber auch nicht sein. Und dann hat die Staatsanwaltschaft gesagt zu mir: „Da können wir keine Anklage erheben, weil es ist so zwiespältig. Es kann sein, kann nicht sein. Damit können wir nichts machen." Die Aussagen vom Philipp waren aber gleich am Anfang durch die Richterin, die dann damals gesagt hat, wo das allererste Mal dieses Schreiben von dem Jugendamtmitarbeiter, von einem Notdienst, was ich erklärt habe, an die Richterin geschickt wurde. Die hat dann gesagt: „So was kann sich ein Kind nicht ausdenken." Das ist O-Ton. Und dann bei Gutachten, dann kommt dann raus: „Es wurde ihm eingeredet." Obwohl ich ja mein Kind gar nicht hatte.
[00:38:57.330] - Nadia Kailouli
Wie wichtig wäre euch das denn eigentlich, als betroffene Familie, dass es juristische Konsequenzen gäbe? Also wäre es wichtig für euch oder sagt ihr heute: "Es ist uns so egal"?
[00:39:12.320] - Philipp Pommer
Nein, das ist ultra wichtig. Mich macht das heute noch sauer, dass da nichts passiert ist. Und das sich immer noch nach 20 Jahren – ich kriege jetzt selber Zuschriften von Fällen, die nicht aufgearbeitet werden oder genauso aufgearbeitet worden sind wie meiner –, dass ich eins zu eins meine Geschichte daraus lesen kann und mir denke: „Jungs, was macht ihr da überhaupt?" Wieso wird agiert das Täter so viel Macht haben und dass denen gar nichts passiert, aber die Opfer im Endeffekt die Leidtragenden sind, die beweisen müssen, die etliche Verhöre machen müssen und zeigen müssen: „Es ist mir passiert." Was passiert mit dem Täter? Warum macht ihr da nichts? Das ärgert mich heute noch. Da muss auf jeden Fall mehr gemacht werden.
[00:39:50.410] - Heike Pommer
Und auch dahingehend, meistens ist es so und das haben die auch unter den Instagram-Accounts immer geschrieben oder halt per PN, dass es viele alleinerziehende Mütter waren, die dann ihre Kinder abgenommen bekommen haben. Also das wurde mir auch angedroht von einem anderen Gutachter, der dann gesagt hat, weil ich ja alleinerziehend bin und meine Kinder nicht so erziehen könnte, dass eine männliche Person da wäre und mein Ex-Mann hat eben eine neue Familie und da ist halt die Sicherheit mehr gegeben. Und demzufolge sollten mir die Kinder abgenommen werden. Und das ist kein Einzelfall. Das schreiben mir ganz viele Frauen.
[00:40:36.880] - Nadia Kailouli
Wenn eins deutlich wird heute, unter anderem aus diesem Gespräch, dann, dass ihr einfach einen sehr persönlichen, aus betroffener icht, aber einen sehr ernst zu nehmenden Blick darauf richtet, dass sich da wirklich was ändern muss, was die Aufarbeitung von juristischer Sicht oder Seite betrifft, Familien, Kinder dahingehend ernst zu nehmen und eine juristische Glaubkraft dahin zu lenken, wenn sie Opfer von sexualisierter Gewalt geworden sind.
[00:41:06.700] - Philipp Pommer
Definitiv.
[00:41:07.600] - Nadia Kailouli
Philipp und Heike, es ist wahnsinnig schwierig, innerhalb von 40 Minuten die letzten 20 Jahre zu besprechen. Ich freue mich aber, dass wir immerhin in diesen 40 Minuten ein bisschen was besprechen konnten und dass ihr so offen und transparent seid, mit uns eure Geschichte zu teilen. Und ich glaube, ihr habt heute ganz, ganz viele Eltern und Betroffene erreicht, die dankbar dafür sind, dass ihr das macht, was ihr macht. Vielen, vielen Dank.
[00:41:32.270] - Heike Pommer
Wir danken auch.
[00:41:32.700] - Philipp Pommer
Ebenso.
[00:41:37.380] - Nadia Kailouli
Ja, Wahnsinn, wie Philipp zusammen mit seiner Mutter eben über das sprechen kann, was vor 20 Jahren passiert ist. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich fand es erschreckend, was ihm dann beim Verhör tatsächlich passiert ist, also wie so ein kleines Kind damals – und ich hoffe so sehr, dass sich das geändert hat – befragt worden ist, um eben diese Tat noch mal gegenüber den Polizisten zu erzählen und welche Fragen ihn da konfrontiert haben. Also das fand ich wirklich schlimm und ich hoffe nur, dass wir heute wirklich weiter sind, wie man mit Kindern spricht, wo die Eltern oder die Mutter in dem Fall sagt: „Okay, ich zeige das jetzt an und mein Kind ist Zeuge einer Straftat, die ihm widerfahren ist." Ich hoffe so sehr, dass Kinder heute anders befragt werden.
[00:42:23.050] - Nadia Kailouli
An dieser Stelle möchte ich mich auch ganz herzlich mal bei euch bedanken, dass ihr uns so treu zuhört und dass ihr auch bei schwierigen Themen dranbleibt. Wenn ihr wollt, dann folgt uns doch gerne, abonniert unseren Kanal und wenn ihr uns persönlich einmal schreiben wollt, dann könnt ihr das natürlich sehr gerne tun. Eine E-Mail könnt ihr einfach schreiben an: presse@ubskm.bund.de.
Mehr Infos zur Folge
Philipp Pommer ist heute 27 Jahre alt. Seit Anfang 2024 spricht er auf Instagram offen über das Erlebte. Er überwindet sein Schweigen, um ein Tabu zu brechen. Er will anderen Mut machen. Denn viele Betroffene – insbesondere Jungen und Männer – sprechen aus Scham nicht über den Missbrauch.
Philipp kannte den Täter. „Er passte immer wieder auch mich auf, wenn mein Vater arbeiten war. Bei den ersten Treffen war er sehr freundlich, zu freundlich. Er machte mir Geschenke, erkaufte sich damit meine Gunst. Beim dritten Treffen meinte er, er hätte ein Geschenk für mich in seinem Schlafzimmer. Als wir dort waren, sperrte er die Tür zu und missbrauchte mich.“
Schon nach dem ersten Übergriff sagte Philipp zu seinem Vater: „Ich will da nicht mehr hingehen. Der macht Sachen mit mir, die mir nicht gefallen. Ich habe Angst.“ Sein Vater verstand, was er sagen wollte, glaubte ihm aber nicht.
„Er konnte sich nicht vorstellen, dass dieser Mann mich missbrauchte und schlug sich deswegen auf seine Seite.“ Die Konsequenz: Er gab den damals Sechsjährigen immer wieder in die Hände des Täters. Über ein Jahr missbrauchte dieser das Kind, erstellte Foto- und Videomaterial. „Manchmal waren sogar andere Kinder mit im Raum. Auch sie missbrauchte er“, sagt Philipp. In dieser Zeit lebte Philipp bei seinem Vater. Nachdem dieser aufgrund eines Unfalls länger ins Krankenhaus musste, verbrachte Philipp drei Wochen bei seiner Mutter. Er vertraute sich ihr an. Im Gegensatz zum Vater glaubte sie ihm sofort. Sie setzte alle Hebel in Bewegung, um ihr Kind zu schützen.
Wie sie gemeinsam mit dem, was Philipp widerfahren ist, umgehen, erzählen die beiden gemeinsam bei einbiszwei.
LINKSAMMLUNG:
Philipp spricht auf Instagram über seine Geschichte, manchmal auch gemeinsam mit seiner Mutter
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