Sexuelle Gewalt kann nur verhindert werden, wenn der Gedanke zugelassen wird, dass diese auch die eigenen Kinder bzw. Kinder, die man kennt, treffen kann. Mit einer bundesweiten Kampagne rücken das Bundesfamilienministerium und die Unabhängige Beauftragte dieses Thema in den Fokus. Was Sie ganz konkret tun können, um Kinder und Jugendliche vor sexueller Gewalt zu schützen und ihnen Zugang zu Hilfe zu ermöglichen, erfahren Sie hier.
Der im Rahmen der Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“ entwickelte digitale Grundkurs zum Schutz von Schüler:innen vor sexuellem Missbrauch (Kurs I: Grundschule, Kurs II: Weiterführende Schule) vermittelt Lehrkräften praxisnah anhand von schulischen Alltagssituationen Basiswissen zu sexuellem Missbrauch und damit Handlungssicherheit im Kinderschutz. Die vierstündige Fortbildung ist in allen Bundesländern anerkannt.
Das Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch bietet Betroffenen, Angehörigen und Fachkräften einen schnellen Zugang zu Hilfe und Beratung. Auch Menschen, die sich Sorgen um ein Kind machen oder Fragen zum Thema haben, erhalten hier Unterstützung. Eine deutschlandweite Datenbank lotst die Nutzer:innen zu passenden Beratungsstellen, Krisendiensten, Psychotherapeut:innen oder Anwält:innen.
„Schule gegen sexuelle Gewalt“ ist eine Initiative und ein gleichnamiges Fachportal, das der Unabhängige Beauftragte Rörig 2016 in Zusammenarbeit mit den Kultusbehörden der Länder ins Leben gerufen hat. Es stellt Schulen konkrete Anregungen und Unterstützung für die (Weiter-)Entwicklung von Schutzkonzepten gegen sexuelle Gewalt zur Verfügung.
Das Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch (0800 22 55 530) ist die Anlaufstelle für Betroffene von sexueller Gewalt in Kindheit und Jugend, für Angehörige sowie Personen aus dem sozialen Umfeld von Kindern, für Fachkräfte und für alle Interessierten. Die Berater:innen am Telefon unterstützen bei allen Fragen zum Thema, anonym und kostenfrei, wenn gewünscht auch online.
Die bereits seit Anfang 2013 laufende Initiative „Kein Raum für Missbrauch“ hat zum Ziel, alle Orte und Institutionen, in denen Kinder und Jugendliche sich täglich aufhalten, sicherer zu gestalten. Um das zu erreichen, sollten zum Beispiel Schulen, Kindertagesstätten, Heime, Sportvereine, Kliniken und Kirchengemeinden Schutzmaßnahmen gegen Missbrauch entwickeln und diese in ihren Alltag integrieren.
Das Webportal bietet Ihnen Informationen und Materialien zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt im digitalen Raum. Es wendet sich an Lehrer:innen, Erzieher:innen, Betreuer:innen und Sozialarbeiter:innen, denn neben Eltern sind sie am meisten gefragt, wenn es um Prävention und Hilfe geht.
Die Berater:innen des Hilfe-Telefons berta (0800 30 50 750) unterstützen alle Menschen, die von organisierter sexualisierter und ritueller Gewalt betroffen sind, betroffen waren oder damit als helfende Person oder Fachkraft konfrontiert werden - auch in einer akuten Krise oder Notlage.