Statements der Mitglieder des Betroffenenrates

Auf unseren Social-Media-Kanälen verleihen die Mitglieder des Betroffenenrates mit ihren Stimmen Forderungen zum gemeinsamen Handeln gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen regelmäßig Nachdruck. Eine Auswahl von Zitaten einzelner Mitglieder findet sich auf dieser Seite.

Diskurswerkstatt: Tatort Familie

Oktober 2021

Im Rahmen einer Diskurswerkstatt treffen und vernetzen sich Mitglieder des Betroffenenrates erstmalig mit weiteren Expert:innen, um gemeinsam über eine mögliche Kultur des Einmischens sowie die Fragen der gesellschaftlichen Verankerung von Aufarbeitung zum Tatkontext Familie zu diskutieren.

„Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die verbreitete Kultur des Vertuschens und Schweigens bei sexualisierter Gewalt zu überwinden und einen Ethos der Einmischung zu entwickeln. Der Tatort Familie muss dabei endlich mit in den Blick genommen werden.

Wir brauchen eine verstärkte kritische Reflexion von Machtstrukturen in Familien, von Geschlechterrollen, (traditionellen) Familienbildern, und intergenerational weitergegebenen, einengenden Wertesystemen, die psychische, physische und sexualisierte Gewalt in der Familie begünstigen.

Kinder und Jugendliche haben das Recht gewaltfrei aufzuwachsen. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Kinder überall vor sexualisierten Gewalterfahrungen zu schützen, Anzeichen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegen- und Schutzmaßnahmen zu ergreifen.“

„Jede erwachsene Person ist verantwortlich, für den Schutz von Kindern und Jugendlichen in Familien zu sorgen. Dazu gehört, sexualisierte Gewalt und Kinderrechte zu thematisieren mit der Annahme, dass wahrscheinlich in jeder Familie Betroffene von sexualisierter Gewalt und Täter_innen vorzufinden sind.

In Familien bleiben trotz Offenlegung zumeist die Täter_innen integriert, während die Betroffenen alleingelassen werden und die Last der Aufarbeitung allein tragen. Dabei wird die aktive Vertuschung von existentiell wichtigen Bezugspersonen in der Familie aufrechterhalten. Für Betroffene ist dies zusätzlich belastend und verletzend. Oft bleibt so Betroffenen nur der Bruch mit der Herkunftsfamilie.“

„Es geht nicht nur um Missbrauch in der Familie – als sei es ein singuläres Phänomen, sondern auch um missbräuchliche Familien, in denen schon vor dem ersten sexuellen Übergriff kaum etwas wirklich in Ordnung war!“

„Seit dem ersten Übergriff durch den Täter war ‚zu Hause‘ kein sicherer Ort mehr und ist es nie wieder geworden.“

„Am Tatort Familie gibt es selten ‚den‘ einen Täter. Es handelt sich meist um ein System, in dem jeder schweigt, weil dies ihn vermeintlich schützt. In dieser Welle des Schweigens geht das Kind unter.“

Fälle sexualisierter Gewalt bei den SOS-Kinderdörfern

Mai 2021

Bei den SOS-Kinderdörfern sind Fälle von sexualisierter Gewalt und anderen Gewaltformen gegenüber Minderjährigen bekannt geworden. Die Organisation hat eine Untersuchungskommission eingerichtet, welche die Fälle untersuchen soll.

„In mindestens 20 Ländern haben Kinder und Jugendliche sexualisierte Gewalt in SOS-Kinderdörfern erlebt. Täter_innen sind für den Schutz bezahlte, nicht schützende Erwachsene. Nur eine unabhängige Aufklärung mit ehrlich gewollter Betroffenenbeteiligung kann strukturelle Ursachen aufdecken, um zukünftig Machtmissbrauch zu verhindern.“

„Die Aufklärung der Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Einrichtungen der SOS-Kinderdörfer wurde angekündigt. Aus eigener Erfahrung kennen wir viele folgenlose Ankündigungen. Den Betroffenen ist die Organisation eine glaubwürdige Aufarbeitung dieses existenziellen Verrates schuldig.“

Gesetz zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt gegen Kinder

März 2021

Als Ende März 2021 der Deutsche Bundestag das Gesetz zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt gegen Kinder beschlossen hat, nahm Renate Bühn vom Betroffenenrat das zum Anlass, um darauf hinzuweisen, dass diese Reform aus ihrer Sicht nicht weit genug reicht.

„Kind- beziehungsweise betroffenengerechte Verfahren müssen nun parallel zur Gesetzesreform sichergestellt werden, Verfahren beschleunigt, Polizei und Gerichte qualifiziert und ausreichend ausgestattet werden. Nicht die Reform ist schlecht, sondern die Ausstattung und häufige Verfahrenspraxis.“

Familie und sexuelle Gewalt

März 2021

In seinem Positionspapier „Tatort Familie“ hat der Betroffenenrat umfassend formuliert, dass eine Auseinandersetzung mit sexueller Gewalt in der Familie zentral ist: „Der Tatort Familie muss endlich in den Blick genommen werden. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die verbreitete Kultur des Vertuschens und Schweigens zu überwinden und ein Ethos der Einmischung zu entwickeln.“

„Der Tatort Familie muss endlich in den Blick genommen werden. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die verbreitete Kultur des Vertuschens und Schweigens zu überwinden und ein Ethos der Einmischung zu entwickeln.

Wir wissen, wie es war und ist, wenn niemand hinsieht, in welcher Not Kinder und Jugendliche in ihren eigenen Familien sind. Aktive Vertuschung, Wegsehen und Ignoranz werden in Familien aufrechterhalten und konfrontieren Betroffene oft ein Leben lang mit Ohnmachtssituationen und Verletzungen. Das Recht auf Schutz vor Gewalt ist ein Menschenrecht – kein Kind kann sich alleine schützen.

Die gesellschaftliche Aufmerksamkeit muss dem Ausmaß der Kindeswohlgefährdung durch sexualisierte Gewalt in der Familie entsprechen. Wir werden uns dieser Diskussion stellen. Wir schweigen nicht. Wir sprechen auch noch, wenn die Gesellschaft schon wieder den Mantel des Schweigens ausbreiten will.“

Familie und sexuelle Gewalt an Feiertagen

Dezember 2020 bis Januar 2021

Für viele Familien ist Weihnachten das schönste Fest im Jahr. Für viele Kinder und Jugendliche ist es jedoch genau das Gegenteil. Ihre Familie ist für sie weder ein sicherer noch ein heiler Ort. Die Mitglieder des Betroffenenrates machen zum Weihnachtsfest auf familiären Missbrauch aufmerksam und weisen auf Hilfeangebote für Betroffene hin.

„Und dann wird es still und man hat endlich Zeit für einander ... Nutzen Sie die Zeit, um den Kindern in Ihrer Nähe zuzuhören, was bewegt sie, worüber sie nachdenken – und nehmen Sie sich vor, dass Sie offen sind für alles, was da ist. Auch wenn es schwierig sein könnte, Sie sind nicht allein. Holen Sie sich bei allen Fragen Hilfe und Unterstützung.“

„Nonstop im Überlebensmodus, ohne Chance auf Entspannung. Betroffene Kinder leisten Höchstarbeit während der Feiertage. Wer fängt sie im Januar auf, wenn sie psychisch völlig erschöpft wieder in Kita und Schule kommen?“

„‚Unsichtbare‘ Taten? Angehörige und Außenstehende haben oft eine Vermutung, wollen aber nicht überreagieren und Eltern der Kindeswohlgefährdung beschuldigen. Hole dir Hilfe und Unterstützung von Experten!“

„Ich habe als Kind und Jugendlicher Weihnachten mehr überlebt als erlebt – das wünsche ich keinem Kind. Für mich ist Weihnachten bis heute ein Fest der Missachtung meiner Person. Seht und hört eure Kinder wirklich!“

„Freund:innen: Denkt an euch! Telefoniert, schreibt euch! Familien: Hört zu und GLAUBT! Betroffene: Ihr seid niemals schuld! Gesellschaft: Sexualisierte Gewalt findet jederzeit und überall statt. Seid Schutzgebende und tragt Verantwortung.“

„Schon vor den Feiertagen kannst du überlegen, bei welchen Nachbarn du klingeln willst: Wenn Papa wieder ausrastet. Wenn der Onkel dich antatscht. Wenn die Mama schreit vor Angst. Wenn der Bruder von seinen Kumpels besucht wird ... Trau dich!“

„Stille Nacht, heilige Nacht ist für Kinder oft auch grauenvolle Nacht. Das darf nicht sein; schreiten Sie ein. Kein Raum für Missbrauch.“

„Oft ist an Weihnachten die Welt für Kinder alles andere als heil. Gewalt – in welcher Form auch immer – macht auch an diesen Tagen keine Pause. Seien Sie aufmerksam, bieten Sie Hilfe an, holen Sie welche: 0800 225 55 30.“

Sexuelle Gewalt mittels digitaler Medien

November 2020

Datenschutz, Sexting oder Cybergrooming – selbst für viele Eltern oder Lehrkräfte sind das Fremdwörter. Kinder und Jugendliche sind im Netz oftmals sich selbst überlassen, es fehlt eine kompetente Begleitung durch Erwachsene.

„Datenschutz, Sexting oder Cybergrooming – selbst für viele Eltern oder Lehrkräfte Fremdwörter. Sie überlassen Kinder und Jugendliche oft sorglos sich selbst im Netz. Wir können Kinder nur durch kompetente und sensible Begleitung im Alltag schützen.“

„Erziehung bleibt die Aufgabe der Eltern, der Kita oder Schulen und nicht der sozialen Medien. Lassen Sie Ihr Kind nicht im Netz allein!“

„Kinder und Jugendliche unterschätzen die Risiken, wenn sie freizügige Bilder oder Videos von sich bei den sozialen Medien hochladen. Es braucht informierte, aufmerksame Erwachsene in Familie und Umfeld, um Missbrauch zu vermeiden!“

„Kinder haben ein Recht auf ihr Bild und Schutz ihres Körpers. Reden wir mit ihnen, leben wir es ihnen vor! Wissen und echte Freunde machen stark. Stärken wir unsere Kinder!“

„Verschick nur Fotos von dir, die du auch an die Tafel im Klassenzimmer hängen würdest. Eltern müssen mit ihren Kindern über die Gefahr von Nacktfotos und -videos sprechen ­– gerade wenn sie denken, ihr Kind würde so etwas nie tun.“

Schule und sexuelle Gewalt

August 2020 bis September 2020

Mit dem Start des regulären Schulbetriebs nach den Sommerferien rufen Mitglieder des Betroffenenrates in Erinnerung, jetzt besonders aufmerksam zu sein, welche Signale Kinder im Zuge des Lockdowns und der anschließenden Sommerferien durch die Isolation in ihren Familien aussenden.

„Wenn Kinder und Jugendliche vielfältiges Verhalten zeigen, vermeidet voreilige Schlüsse, Vorurteile und Stigmatisierungen. Ich war kein ‚Klassenclown‘, nicht faul und nicht dumm. Ich (ver)brauchte meine Ressourcen, um dem Unrecht, das mir geschehen ist, standzuhalten.“

„Schutz- und Präventionskonzepte zu Übergriffen und sexualisierter Gewalt müssen alle Kinder und Jugendliche erreichen. Das Thema muss altersspezifisch in Kita und Schule regelmäßig verankert werden. Kinder haben als zentrale Aufgabe des Staates ein Recht auf Schutz und Hilfe.“

„Wenn Kinder mit ihrem Lernstoff zurückliegen, liegt das nicht unbedingt an schlechtem Homeschooling, sondern daran, dass einige mit dem Überleben beschäftigt waren. Seien Sie aufmerksam, wenn Kinder sich verändert haben. Sie waren während des Lockdowns ohne Pause ihren Täter*innen ausgeliefert.“

„Seien Sie ansprechbar für Schüler*innen mit Sorgen. Sie könnten die erwachsene Person sein, die zuverlässig da ist und den Unterschied macht. Fachberatungsstellen können Sie unterstützen, wenn Sie von Gewalt erfahren.“

„Ferienende im Saarland und in Sachsen-Anhalt. Wohl noch nie haben sich Schulkinder so auf Schule gefreut! Unter Corona ist sexualisierte Gewalt gegen Kinder stark gestiegen. Schule muss ein Zufluchts- und Schutzort sein. Jetzt spätestens Schutzkonzepte in allen Schulen.“

„Liebe Lehrer*innen in Niedersachsen, Sie sind zum Start des neuen Schuljahres nicht zu beneiden ... Aber bitte: Übersehen und -hören Sie vor lauter Organisation von Maskenpflicht und Abstandsregeln nicht die offensichtlichen Zeichen von Kindern in Not!“

„In meiner Kindheit war das Zu-Hause-Sein in den Ferien oder an Weihnachten eine sehr dunkle Zeit und auch sonst gab es so gut wie keine Zufluchtsmöglichkeiten. Ich lief oft von der Familie weg und fehlte häufig in der Schule. Ein Heuboden oder auch ein Gebüsch vor der Schule waren damals meine ‚sicheren‘ Orte. Heute müssen Kitas und Schulen sichere und gewaltfreie (Zufluchts-)Räume sein. Nehmt Signale wahr – schaut und hört hin!“

„Allein 68.000-136.000 der schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen sind im Schnitt in NRW Opfer von sexualisierter Gewalt. Für sie alle wünsche ich mir Lehrer*innen, die bereit sind, ihre Not wahrzunehmen und die eigenen Sorgen um ein Kind ernst zu nehmen!“

„Deutlich mehr als 1.000.000 Kinder und Jugendliche des Landes Niedersachsens kehren heute zurück in Krippe, Kita und Schule. Jedes einzelne dieser Kinder braucht Menschen die zuhören, hinsehen, handeln! Schulen mit gelebtem Schutzkonzept sind Schulen, die unsere Kinder wirklich brauchen.“

„Bei uns in Mecklenburg-Vorpommern erleben Kinder im Vergleich am häufigsten sexuelle Gewalt. Aufmerksame und sensible Lehrer*innen können helfen. Kinder brauchen das Vertrauen, dass ihnen geglaubt und geholfen wird. Behutsames Nachfragen statt ungläubigem Wegsehen kann Taten aufdecken.“

„Die psychische Last, die durch den familiären sexuellen Missbrauch entstand, hatte ich bis zum elften Lebensjahr ertragen – dann kamen die Sommerferien ohne schulische Ablenkung und ich brach zusammen. Alles war danach anders. Lehrer*innen, schaut hin, informiert euch, hakt nach!“

„Zusammenhalt wird in Bayern großgeschrieben. Bayerische Schüler*innen sollten nun zum Schulstart erleben dürfen, dass Lehrer*innen besonnen und mutig nachfragen und auch bei schwierigen Berichten zuverlässig an ihrer Seite stehen.“

Sexuelle Gewalt ist kein Einzelfall

Juli 2020

Ende Juni 2020 präsentierte die „Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime“ in Nordrhein-Westfalen die Aufdeckung eines weitreichenden Täter- und Täterinnennetzwerks: 30.000 Tatverdächtige – ein Onlinegeflecht aus Sympathisanten, Unterstützern, Gehilfen und Mittätern. Der Betroffenenrat nahm das zum Anlass, um darauf hinzuweisen, dass sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Deutschland alltäglich ist und überall stattfindet.

„30.000 Verdachtsfälle allein aus den NRW-Ermittlungen – und in den anderen Bundesländern? Ermittlungsbehörden müssen bundesweit aufgestockt, Verfahren beschleunigt, Hürden für die Vorratsdatenspeicherung beseitigt werden.

30.000 Spuren – das Entsetzen darüber entsetzt. Entsetzen verhindert kein einziges Verbrechen. Diese sind Alltag in Deutschland. Vorschläge von Betroffenen warten auf ihre Umsetzung. Handelt endlich.“

„30.000 Verdachtsfälle – eine Million betroffene Kinder und Jugendliche* und noch immer keine gesicherte Finanzierung für spezialisierte Fachberatung!“

„30.000 Spuren. 30.000 Familienmitglieder und ‚nette‘ Nachbarn von nebenan.“

„Seit Jahrzehnten weisen Betroffene auf den Organisationsgrad mancher Täter_innennetzwerke hin. Es ist erfreulich, dass Netzwerke jetzt in den Fokus der deutschen Ermittlungsbehörden geraten. Aber mit der Identifizierung der Opfer ist es nicht getan: Betroffene brauchen langfristige Hilfsangebote.“

„30.000 Spuren – das Entsetzen darüber entsetzt. Entsetzen verhindert kein einziges Verbrechen. Diese Verbrechen sind seit langem Alltag in Deutschland. Vorschläge von Betroffenen warten auf ihre Umsetzung. Handelt endlich.“

„30.000 Spuren von potentiellen Verdächtigen können nicht einfach im Sand verlaufen, wenn Hunderttausende Eltern, Geschwister, Freund*innen, Nachbarn, Erzieher*innen, Lehrer*innen und viele mehr aufmerksam sind und mutig ins Gespräch gehen, wenn Kinder und Jugendliche in Gefahr sind. Schweigen hilft nur den Tätern!“

„Kriminelle Netzwerke wie Lügde, Münster und Bergisch-Gladbach sind nicht das Ende. Zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt müssen die Bundesländer dringend in umfassende Prävention sowie Qualifizierung investieren.“

„30.000 Verdachtsfälle allein aus den NRW-Ermittlungen – und in den anderen Bundesländern? Ermittlungsbehörden müssen bundesweit beständig aufgestockt, Verfahren beschleunigt werden, um das Entdeckungsrisiko von Tätern (10-20 Prozent Täterinnen) zu steigern.“

Betroffenenbeteiligung

Juni 2020

Die politische Beteiligung von Betroffenen ist auf nationaler wie internationaler Ebene einmalig. Die Expertise von Betroffenen für die Entwicklung von Konzepten im Kampf gegen sexualisierte Gewalt ist unverzichtbar, dieses Beteiligungsmodell sollte Schule machen.

„Die politische Beteiligung von Betroffenen ist auf nationaler wie internationaler Ebene einmalig. Wir wünschen uns sehr, dass irgendwann die Expertise von Betroffenen völlig selbstverständlich eingeholt wird und dieses Beteiligungsmodell Schule macht.“

Hilfe bei sexualisierter Gewalt während der Pandemie

März bis April 2020

Als sehr schnell klar wurde, dass die Ausgangsbeschränkungen im Verlauf der Corona-Krise massive psychische und andere Auswirkungen für Menschen haben, die sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind oder waren, machte der Betroffenenrat im Rahmen einer Social-Media-Aktion auf bestehende Hilfeangebote und deren Erreichbarkeit aufmerksam.

„Wir möchten darauf hinweisen, dass viele Therapeut*innen und Fachberatungsstellen auch weiterhin erreichbar sind. Hier finden Sie Hilfe in Ihrer Nähe: www.hilfeportal-missbrauch.de

„Falls es Ihnen in der momentanen Situation nicht gut geht: Scheuen Sie sich nicht, anzurufen: Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch – 0800 22 55 530“

„Achten Sie auf die Menschen in Ihrem Umfeld. Wenn Sie merken, dass es jemandem nicht gut geht, geben Sie die Nummer des Hilfe-Telefons weiter – 0800 22 55 530. Ermutigen Sie Menschen, dort anzurufen.“

„Hilfe zu suchen ist in diesen Zeiten ein Zeichen von Stärke. Wir brauchen uns gegenseitig. Dort, wo Hilfe fehlt: Anrufen! Beim Hilfetelefon Sexueller Missbrauch: 0800 22 55 530.“

„Falls es Ihnen in der momentanen Situation nicht gut geht: Scheuen Sie sich nicht, anzurufen: Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch – 0800 22 55 530“

„Gegen Corona gibt es vielleicht eines Tages ein wirksames Gegenmittel. Gegen sexualisierte Gewalt wirkt eine wachsame und aktive Gesellschaft. Jetzt!“

„Achten Sie auf die Menschen in Ihrem Umfeld. Wenn Sie merken, dass es jemandem nicht gut geht, geben Sie die Nummer des Hilfe-Telefons weiter – 0800 22 55 530. Ermutigen Sie Menschen, dort anzurufen.“

„Zu wissen, dass ein Kind Gewalt ausgesetzt ist und nicht zu wissen, was man tun soll, ist eine enorme Belastung. Beratungsstellen helfen Ihnen aus der Ohnmacht heraus.“

„Sich aus Sorge um ein Kind an eine Beratungsstelle zu wenden, hat nichts mit Verrat zu tun. Es bedeutet, Zivilcourage und Mut zu zeigen.“

„Trauen Sie Ihrem Gefühl! Wenden Sie sich an eine Beratungsstelle oder an das Hilfe-Telefon unter 0800 22 55 530. Erfahrene Fachkräfte helfen Ihnen auch dann gern weiter, wenn Sie sich nur informieren möchten.“

Fünf Jahre Betroffenenrat

März 2020

Im Jahr 2020 jährte sich zum fünften Mal die Berufung des Betroffenerates, eines Gremiums, dass den UBSKM bei seiner Arbeit berät und Betroffenenperspektive einbringt. Der Betroffenenrat wies darauf hin, dass die Einbindung von Betroffenen bundesweit in allen Kontexten umgesetzt werden sollte.

„Es gibt vieles aus den letzten fünf Jahren Betroffenenrat, worauf wir stolz sein können. Es freut uns sehr, dass die Betroffenenbeteiligung auf Bundesebene verstetigt wurde und es auch auf Länderebene immer selbstverständlicher wird, dass Betroffenenexpertise eingebunden wird.“

„Der Betroffenenrat arbeitet seit fünf Jahren daran, dass Betroffene die unbürokratische und schnelle Hilfe erhalten, die sie verdienen, die ihnen zusteht und die sie zu oft trotzdem nicht bekommen.“

Webanalyse / Datenerfassung

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