28. Februar 2022. Der Betroffenenrat beim Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) ist Johannes-Wilhelm Rörig zu großem Dank verpflichtet: Es ist sein Verdienst, dass mit unserer Berufung 2015 seit nunmehr sieben Jahren Betroffene sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend vielfältig an politischen Aushandlungs- und Entscheidungsprozessen auf Bundesebne beteiligt werden. Dabei hat Rörig gemeinsam mit seinem Arbeitsstab immer klar gemacht, dass für ihn sowohl die Expertise wie auch das Erfahrungswissen Betroffener richtungsweisend für die eigene Arbeit sind.
Dank des großen Engagements und auch politischen Durchsetzungsvermögens von Rörig ist es so gelungen, auch gesamtgesellschaftlich den strukturellen und politischen Forderungen Betroffener zunehmend mehr Präsenz zu verschaffen. Wo bisher Opferstigmatisierung und individuelles Leid auch medial überrepräsentiert waren, gelingt es immer besser, die notwendigen politischen und gesellschaftlichen Veränderungsprozesse in den Vordergrund zu stellen, damit künftig sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen bestmöglich verhindert und die bedarfsgerechte Begleitung wie Unterstützung von Betroffenen gewährleistet sind.
Das Ausscheiden von Rörig bedeutet eine Zäsur: Die Politik steht jetzt in der Pflicht, das Amt schnell und zukunftssicher neu zu besetzen und gleichzeitig ressortübergreifend Rahmenbedingungen zu schaffen, um Kinder und Jugendliche konsequent vor sexualisierter Gewalt zu schützen, kindgerechte Intervention zu ermöglichen und Betroffenen schnell, niedrigschwellig und bedarfsgerecht zu unterstützen.
Kein Kind kann sich alleine schützen! Politik und Zivilgesellschaft stehen gemeinsam in der Pflicht. Sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen muss endlich in ihrer gesamtgesellschaftlichen Dimension erkannt und sichtbar gemacht werden. Nur so kann es gelingen, künftig Kinder besser und umfassender zu schützen.
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