Aktuelles | 09.05.2025

"Mainz-Bingen schiebt den Gedanken nicht weg" – Abschluss kommunaler Aktionswoche

Die Missbrauchsbeauftragte begrüßt den Schulterschluss mit der bundesweiten Kampagne „Nicht wegschieben“ und betont: Mainz-Bingen setzt ein starkes Zeichen – mit Haltung, Verantwortung und einem klaren Verständnis von wirksamer Prävention auf kommunaler Ebene.

Berlin/Ingelheim am Rhein, 09.05.2025. Mit einer öffentlichen Abschlussveranstaltung samt anschließender Podiumsdiskussion endete heute die Aktionswoche „Mainz-Bingen schiebt den Gedanken nicht weg – Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt.“ Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Kinderschutz als gemeinsame Aufgabe in der Kommune konkret gelebt werden kann. Eingeladen hatte das Kreisjugendamt Mainz-Bingen gemeinsam mit dem Netzwerk Kinderschutz. Die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), Kerstin Claus, eröffnete die Veranstaltung, die sich an Fachkräfte aus Jugendhilfe, Schule und Kita sowie an Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis richtete.

In ihrer Rede würdigte Claus das Engagement vor Ort: „Mit der Aktionswoche ‚Mainz-Bingen schiebt den Gedanken nicht weg!‘ macht der Landkreis vor, was Prävention bedeutet: Hinschauen, zuhören, nachfragen – und gemeinsam Verantwortung übernehmen. Genau das ist es, was wir brauchen, um Kinder und Jugendliche vor sexueller Gewalt zu schützen.“ Regionale Initiativen wie diese seien enorm wichtige Maßnahmen, um Betroffenen zu signalisieren: Wir schauen nicht weg, wir sind bereit zu handeln. 

Sexualisierte Gewalt sei kein Randphänomen, sondern eine Realität inmitten unserer Gesellschaft – in Vereinen, Schulen, Familien und nicht zuletzt im digitalen Raum. Schutz könne nur dann wirksam werden, wenn er auf kommunaler Ebene konkret und verlässlich umgesetzt werde – mit qualifizierten Fachkräften, Schutzkonzepten in allen Einrichtungen und einer Kultur des Ernstnehmens. Ohne diese Rahmenbedingungen, so die Beauftragte, blieben auch bundespolitische Maßnahmen folgenlos. Im Anschluss an ihren Vortrag stellte sich Claus in einer offenen Austauschrunde den Fragen der Teilnehmenden. Der Dialog unterstrich einmal mehr, wie wichtig die lokale Vernetzung, Fortbildung und das persönliche Engagement aller Beteiligten sind, um Kinder nachhaltig zu schützen.

Anschließend diskutierten Expert:innen aus Bund, Land und Region auf dem Podium unter dem Titel „Kinderschutz als gemeinsame Aufgabe: Verantwortung und Handlungsmöglichkeiten auf verschiedenen Ebenen.“ Neben Kerstin Claus nahmen unter anderem Vera Schmidt (Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration RLP), Sandra Hänsel-Wolf (Kreisverwaltung Mainz-Bingen) und Dr. Jörg von Irmer (Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz teil. Die Diskussion beleuchtete zentrale Herausforderungen, aber auch gelungene Praxisbeispiele aus der Region.

Im Fokus der gesamten Aktionswoche stand der Aufruf, den Kampf gegen sexualisierte Gewalt als festen Bestandteil kommunaler Verantwortung zu begreifen – durch fundiertes Wissen, gelebte Schutzkonzepte, verlässliche Kooperationen und offene Gespräche. Vom 5. bis 9. Mai 2025 bot die Woche ein vielfältiges Programm: In Workshops, Fachvorträgen und Mitmachangeboten wurden zentrale Aspekte von Prävention, Früherkennung und Intervention beleuchtet. Die Aktionswoche setzte damit nicht nur fachliche Impulse, sondern trug auch dazu bei, das Thema Kinderschutz in der breiten Öffentlichkeit sichtbarer zu machen und eine gemeinsame Haltung zu stärken: Wegschauen ist keine Option – der Schutz von Kindern geht uns alle an.

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