Rörig begrüßt das Engagement der katholischen Kirche bei der Aus- und Fortbildung
Rörig begrüßte das Engagement der katholischen Kirche bei der Aus- und Fortbildung zu Prävention und Intervention, das sich auch in der Einrichtung dieses neuen internationalen Studiengangs widerspiegele: „Es ist wichtig, dass Einrichtungen keine Tatorte sind, sondern zu Schutz- und Kompetenzorten werden, an denen Mädchen und Jungen kompetente und vertrauensvolle Ansprechpersonen finden, die ihre Signale erkennen und wissen, was sie im Verdachtsfall tun müssen. Hierfür ist es wichtig, dass die Mitarbeitenden in Einrichtungen, denen Kinder anvertraut sind, entsprechend fortgebildet sind. Die katholische Kirche hat in Deutschland in den letzten Jahren eine beeindruckende Fortbildungsoffensive gestartet. Es freut mich zu sehen, dass auch international an einheitlichen Standards der Prävention gearbeitet wird und katholische Mitarbeitende aus aller Welt an der Gregoriana ihr Fachwissen vertiefen und sich hierzu international austauschen können. Ich hoffe, dass sie vieles nun in ihre Länder tragen und dort in ihre Arbeit integrieren werden.“
„Safeguarding of minors“ – ein Fulltime-Studiengang zu Prävention und Intervention
Am ersten Diplomstudiengang „Safeguarding of minors“ haben 19 Studentinnen und Studenten aus vier Kontinenten teilgenommen. Der Studiengang ist auf ein Semester angelegt. Alle Studierenden haben bereits ein Studium absolviert und arbeiten mit Kindern und Jugendlichen. „Mit Missbrauchsfällen in Kirche, Sportverbänden, Schulen und Familien werden wir auch weiterhin rechnen müssen. Das muss uns anspornen, alles zu tun, um Kinder zu schützen. Prävention wirkt, das sehen wir dort, wo sie konsequent durchgeführt wird.“ erläutert Prof. Hans Zollner SJ die Bedeutung des Studiengangs. Schwerpunkt des Studiums ist Wissenstransfer und -austausch zu allen Bereichen der Prävention und Intervention von sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen sowie eine größere internationale Vernetzung in diesem Themenfeld.
Rörig: Nur durch mehr und anhaltendes Investment in Prävention können wir die Fallzahlen deutlich reduzieren
Rörig stellte den Studierenden in seiner Rede die Entwicklungen zur Prävention in Deutschland vor. Er betonte dabei das Engagement der katholischen Organisationen und Strukturen in Deutschland, wie der Deutschen Bischofskonferenz (dbk), der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) oder der Caritas, mit denen er in diesem Frühjahr Vereinbarungen zu einem verbesserten Schutz vor sexueller Gewalt in ihren jeweiligen Strukturen vereinbart hat.
Rörig informierte auch über die neue Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“, die ab Sommer 2016 bundesweit starten wird und alle 30.000 Schulen in Deutschland dabei unterstützt, Präventionsmaßnahmen und Schutzkonzepte einzuführen.
Obwohl sich bereits viele Einrichtungen auf den Weg gemacht hätten, sei Prävention leider noch immer nicht gelebter Alltag in Deutschland. Rörig appellierte an die Politik, mehr in Prävention zu investieren: „Das aktuelle Investment in Prävention steht in keinem Verhältnis zu dem großen Ausmaß, mit dem wir es in Deutschland zu tun haben. Internationale Studien weisen darauf hin, dass auf Dauer angelegte Prävention und gesetzliche Regelungen nachweisbar zu einem Rückgang der Fallzahlen führen. Das müssen wir in Deutschland erreichen, aber auch weltweit!“
Weitere Informationen:
Päpstliche Universität Gregoriana:
www.unigre.it
Studiengang “Safeguarding of minors“:
http://ccpblog.unigre.it/wp-content/uploads/2015/05/CCP-Diploma-Safeguarding-of-Minors.pdf
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