Rörig, Finkelhor, und Katsch
Prävention | Aktuelles | 29.09.2016

Rörig eröffnet internationales Fachsymposium zu sexueller Gewalt durch Jugendliche

Berlin, 29. September 2016. Rörig betonte heute bei seiner Begrüßungsrede zum Symposium „Sexual Abuse by Adolescents – Institutionalized Children as a High Risk Population for Victimization“, wie wichtig der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt durch andere Kinder und Jugendliche in Einrichtungen und Institutionen ist.

Rörig zitierte aus der Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) „Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in Institutionen, Einrichtungen, Familien und deren Umfeld“ von 2011, wonach Mädchen und Jungen innerhalb von Einrichtungen eher sexuelle Gewalt durch Kinder beziehungsweise Jugendliche (Peer-to-Peer-Gewalt) erfahren als durch Erwachsene. Dieser Umstand müsse deutlich mehr Aufmerksamkeit erhalten, so Rörig. Gleichzeitig dürfe die einverständliche Sexualität zwischen Jugendlichen nicht tabuisiert werden, sondern müsse als wichtige Erfahrung für die psychosexuelle Entwicklung von Jugendlichen anerkannt werden. Die Abgrenzung zwischen beiden sei manchmal schwierig, aber entscheidend. Ein wichtiger Indikator sei, wenn große Alters- oder Machtunterschiede bestünden beziehungsweise Druck und Gewalt ins Spiel kämen.

Fragestellungen zu sexueller Gewalt unter Jugendlichen widmet sich der Missbrauchsbeauftragte gemeinsam mit dem Deutschen Bundesjugendring (DBJR) im Kontext von Jugend(verbands)arbeit. Ziel ist es, Maßnahmen zum Schutz von Jugendlichen zu entwickeln, damit diese weder Opfer sexueller Gewalt durch Gleichaltrige werden noch selbst sexuelle Übergriffe begehen. Diese Maßnahmen sollen dann in bestehende Schutzkonzepte der Verbände und Organisationen einfließen können. Dazu gehört auch, Grenzen und übergriffiges Handeln in Gruppen von Gleichaltrigen zu erkennen und entsprechende Schutz- und Gegenmaßnahmen zu entwickeln.

Prof. Finkelhor und Prof. Fegert geben Forschungsüberblick

Auf dem Fachsymposium in der Kaiserin Friedrich-Stiftung in Berlin führte Prof. Jörg Fegert, Ärztlicher Direktor der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm und u. a. Sprecher des Kompetenzzentrums Kinderschutz (com.can), in das Thema „Sexual Abuse by Adolescents“ ein. Die Forschungsgruppe um Prof. Fegert stellte zudem zwei neue, vom Bundesforschungsministerium finanzierte Studien vor, die die Gefährdungslage in Einrichtungen, die Kinder und Jugendliche betreuen, thematisieren und aktuelle Fallzahlen aus Deutschland untersuchen. Prof. David Finkelhor gab einen internationalen Forschungsüberblick zu sexueller Gewalt durch Kinder und Jugendliche. Prof. Finkelhor, der an der University of New Hampshire lehrt, ist Mitglied des Crimes Against Children Research Center und ein international renommierter Experte im Forschungsfeld zu sexuellem Kindesmissbrauch.  

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