Partnervereinbarung mit dem Zentralrat der Muslime in Deutschland e. V.
Aktuelles | 15.02.2017

Zentralrat der Muslime setzt sich für Schutzkonzepte ein

Berlin, 15. Februar 2017. Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland e. V. (ZMD), hat die Vereinbarung mit dem Missbrauchsbeauftragten zur Verbesserung des Schutzes von Kindern vor sexueller Gewalt finalisiert.

Damit bekräftigt der Zentralrat sein Engagement gegen sexuellen Kindesmissbrauch und erweitert die im Februar letzten Jahres getroffene Kooperation mit dem Missbrauchsbeauftragten. Der Zentralrat betont in der Vereinbarung seine Verantwortung, Kinder in seinen Einrichtungen, Strukturen und Organisationen gemäß den Leitlinien des Runden Tisches „Sexueller Kindesmissbrauch“ bestmöglich vor sexueller Gewalt zu schützen.

Der ZMD wirkt darauf hin, dass Einrichtungen seines Wirkungskreises bis Ende 2018 den Schutz vor sexueller Gewalt im Leitbild verankern und Notfallpläne implementieren. Der Schutz vor sexualisierter Gewalt soll in den kommenden Jahren außerdem als festes Praxis- und Theoriemodul in die Fortbildung eingebaut werden. Das laufende Monitoring zum Stand der Prävention von sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen wird im Bereich der muslimischen Gemeinden unterstützt.

Der ZMD umfasst derzeit 35 muslimische Dachorganisationen, Gemeinden und auch Einzelmitglieder. Ein wichtiger Partner dabei ist der ZMD-Jugendverband. Der ZMD lädt weitere muslimische Verbände ein, sich der Vereinbarung anzuschließen.

Rörig würdigt großes Engagement des Zentralrats

Rörig äußert sich sehr positiv über die Kooperation mit dem Zentralrat der Muslime: „Ich freue mich sehr, dass der ZMD, als einer der zentralen muslimischen Dachverbände in Deutschland, sich mit großem Engagement auf den Weg macht, den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt zu verstärken. Dazu gehört es, das Thema innerhalb und auch außerhalb des Verbandes anzusprechen und Schutz- und Hilfemöglichkeiten für Mädchen und Jungen in den Gemeinden vor Ort auszubauen.“

Mazyek bekräftigt: „Es ist unsere Verantwortung, unsere Kinder in allen Lebenssituationen zu beschützen. Sexuelle Gewalt kommt leider überall vor: in der Familie, in Kindergärten, in Kinderheimen, in Jugendvereinen, in Schulen, in Wohneinrichtungen, im Bereich von Beschäftigungsmöglichkeiten sowie bei Freizeitangeboten und auf dem Nachhauseweg. Muslime unterschätzen diese Gefahr nicht und wollen ihren Beitrag leisten, dass diese Bereiche weiter geschützt bleiben bzw. dass da, wo es Lücken gibt, diese erkannt und geschlossen werden.“

Informationsflyer in drei Sprachen

Seit 2016 gibt es bereits einen gemeinsamen Informationsflyer „Wer hilft mir helfen?“ in drei Sprachen (deutsch, arabisch, türkisch). Der Flyer informiert muslimische Eltern, Einrichtungen und Gemeinden über die Gefahren und Strategien zur Vermeidung von sexueller Gewalt an Kindern und unterstützt bei der Suche nach Hilfs- und Beratungsangeboten.

Der Missbrauchsbeauftragte hat mit insgesamt 26 gesellschaftlichen Partnern Vereinbarungen zu einem verbesserten Schutz der Kinder vor sexueller Gewalt geschlossen. Weitere Informationen finden Sie hier.

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