Von links nach rechts Staatssekretär Kleindiek, Behindertenbeauftragte Bentele und der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs Johannes-Wilhelm Rörig
Aufarbeitung | Aktuelles | 22.06.2015

Modellprojekt für Schutz von Kindern mit Behinderung gestartet

Berlin, 22. Juni 2015. Staatssekretär Kleindiek, Behindertenbeauftragte Bentele und Unabhängiger Beauftragter Rörig eröffnen das Modellprojekt „Beraten & Stärken zum Schutz von Mädchen und Jungen mit Behinderung vor sexualisierter Gewalt in Institutionen“.

Mit dem vom Bundesfamilienministerium geförderten bundesweiten Projekt „BeSt - Beraten und Stärken“ der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung und -vernachlässigung (DGfPI) e.V. soll der Schutz von Mädchen und Jungen mit Behinderung vor sexualisierter Gewalt verbessert werden. Dazu setzen rund 100 Einrichtungen, in denen Kinder und Jugendliche mit Behinderung leben und betreut werden, bis 2018 drei zentrale Maßnahmen um:

  • Qualifizierung von Leitungskräften und Mitarbeitenden,
  • Optimierung von Kinderschutzkonzepten,
  • Präventionsveranstaltungen für dort lebende Mädchen und Jungen.

Die DGfPI führt das Projekt in Kooperation mit der Universität zu Köln sowie bundesweit 10 Fachstellen mit dem Arbeitsschwerpunkt sexualisierte Gewalt durch. Die DGfPI kann dabei auf den Erfahrungen aus dem Modellprojekt „Bundesweite Fortbildungsoffensive“ von 2010 bis 2014 aufbauen, das ebenfalls vom Bundesfamilienministerium gefördert wurde.

Rörig: Schutzkonzepte in allen Einrichtungen mit Kindern erforderlich
Rörig unterstrich auf der heutigen Veranstaltung die Notwendigkeit von Schutzkonzepten in allen Einrichtungen, denen tagtäglich Kinder- und Jugendliche anvertraut sind. Gute Schutzkonzepte seien eine zentrale Antwort auf das nach wie vor große Risiko für Kinder und Jugendliche, in ihrem Leben sexualisierte Gewalt zu erleiden.
Schutzkonzepte können Risiken mindern, dass Einrichtungen Tatort von sexualisierter Gewalt werden. Sie sollen darüber hinaus durch Fortbildungen für Mitarbeitende und Präventionsangebote für Mädchen und Jungen helfen, dass auch Kinder und Jugendliche, die sexuelle Übergriffe außerhalb der Einrichtung oder durch Peer-to-peer-Gewalt erfahren, kompetente Ansprechpersonen in Einrichtungen finden.

Rörig: Modellprojekt begegnet besonderen Herausforderungen
Rörig begrüßte, dass das Modellprojekt die Expertise aus Fachberatung und Behindertenhilfe zusammenführe. Mädchen und Jungen mit Behinderungen können sich oft schwerer mitteilen und ihr Missbrauch bleibt häufiger unerkannt. Sie sind  besonders gefährdet, Opfer sexualisierter Gewalt zu werden und brauchen daher einen besonderen Schutz und gut fortgebildete Fachkräfte, die entsprechende Signale erkennen und zeitnah und passgenau reagieren können.
Nicht nur für die Eingliederungshilfe, sondern auch für alle inklusiv arbeitenden Einrichtungen, könne das Projekt wichtige Anregungen geben, um den Schutz von allen Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt zu verbessern.

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