Akademieforum "Schutz vor sexueller Gewalt" Gruppenfoto
Aktuelles | 12.11.2015

„Sport im Verein sicher gestalten" - Rörig besucht LOTTO Sport Internat und Fachveranstaltung des LandesSportBund Niedersachsen

Hannover, 12. November 2015. Missbrauchsbeauftragter Rörig würdigte das Engagement des LandesSportBund (LSB) Niedersachsen zum fünfjährigen Bestehen des Projekts „Schutz vor sexualisierter Gewalt von Kindern und Jugendlichen im Sport: Prävention, Intervention, Handlungskompetenz“.

Auf Einladung des LSB Niedersachsen hat sich der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, heute in Hannover über das Projekt des LSB und seiner Sportjugend (sj) „Schutz vor sexualisierter Gewalt von Kindern und Jugendlichen im Sport: Prävention, Intervention, Handlungskompetenz“ informiert. Am Vormittag tauschten sich der LSB-Vorstandsvorsitzende Reinhard Rawe, der stellvertretende LSB-Vorstandsvorsitzende Norbert Engelhardt, der Vorsitzende der Sportjugend Niedersachsen Thomas Dyszack,  die Projektleiterin der Sportjugend Niedersachsen Thekla Lorenz, sowie Projektmitarbeiterin Sabrina Crzan mit Rörig zu wichtigen Erkenntnissen aus dem Projekt vom LSB und sj Niedersachsen zu Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport aus.

Im Anschluss besuchte Rörig das LOTTO Sportinternat Hannover, in dem aktuell 129 Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 20 Jahren in Voll- oder Teilzeit unterrichtet und betreut werden. Dort wurden Rörig das gemeinsam mit dem Projekt erarbeitete Schutzkonzept des Internats und die Ergebnisse der bisherigen Projektarbeit vorgestellt.

Am Nachmittag fand das Akademie-Forum „Sport im Verein sicher gestalten – wie kann das in Niedersachsen gelingen“ mit 70 Personen aus Sportvereinen, Sportbünden/Sportjugenden und Fachberatungsstellen statt. Im Fokus standen Inhalt und Gestaltung notwendiger Rahmenbedingungen für einen langfristig verbesserten Schutz vor  sexualisierter Gewalt in Sportvereinen für Kinder und Jugendliche. Schirmherrin der Veranstaltung ist Cornelia Rundt, niedersächsische Ministerin für Gesundheit, Soziales und Gleichstellung. An den Vorträgen, Diskussionen und Fachinterviews nahmen neben Rawe und Rörig auch Dr. Hans-Joachim Heuer, Abteilungsleiter Migration und Generationen im Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung sowie Martin Schönwandt, Geschäftsführer der Deutschen Sportjugend, teil.

Rörig: Sport trägt besondere Verantwortung

Rörig betonte bei seinem Besuch beim LSB Niedersachsen die besondere Verantwortung des Sport bei der Prävention von sexueller Gewalt: Sport mache Kinder stark, ermögliche vertrauensvolle Beziehungen zwischen den Trainern und den anvertrauten Kindern und leiste damit einen wichtigen Beitrag zur Missbrauchsprävention. Doch entstünden durch die besondere körperliche Nähe auch spezifische Risiken, etwa bei sportlichen Hilfestellungen, gemeinsamem Duschen und Umkleiden oder Wettkampffahrten und Sportfreizeiten.

Es müssten daher Schutzkonzepte gegen sexuelle Gewalt in allen Sportvereinen Anwendung finden, damit das Verhältnis von Nähe und Distanz klar definiert und Unsicherheiten im Umgang mit dem Thema abgebaut werden können, Ziel müsse es sein, alle Sportvereine in Deutschland für Prävention zu gewinnen. „Ich hoffe, dass das große Engagement des LSB Niedersachsen bei der Prävention von sexueller Gewalt hier auch Vorbild für andere Landessportbünde und Vereine sein kann“, so Rörig.

Weiterentwicklung der Initiative „Kein Raum für Missbrauch“

Rörig stellte in seinem Vortrag auf dem Akademie-Forum auch seine Initiative „Kein Raum für Missbrauch“ vor, die aktuell für spezifische Bereiche wie Schule oder Sport weiterentwickelt wird. So soll ein Online-Spot, der aktuell vom Beauftragten gemeinsam mit der Deutschen Sportjugend (dsj) entwickelt wird, im kommenden Jahr bundesweit allen Vereinen zur Verfügung gestellt werden. Ein sportspezifischer Flyer ist seit März verfügbar und kann im Onlineshop auf der Seite www.kein-raum-fuer-missbrauch.de kostenfrei bestellt werden.

Vereinbarungen mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und der Deutschen Sportjugend (dsj)

Kurz vor der Unterzeichnung steht auch eine Erneuerung der Vereinbarung zwischen dem DOSB/dsj und dem Beauftragten für einen verbesserten Schutz der Mädchen und Jungen vor sexueller Gewalt. Hierin bekunden DOSB/dsj ihr Einvernehmen, über das weiterhin erforderliche Engagement des organisierten Sports gegen sexuelle Gewalt unter dem Dach des DOSB sowie über die Notwendigkeit von passgenauen Schutzkonzepten mit differenziertem  Blick auf die Aufgaben von Haupt- und Ehrenamtlichen.

Weitere Informationen zum Schutzprojekt: www.sportjugend-nds.de/sj_schutz_vor_sex_gewalt

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