Aktuelles | 10.06.2022

BEAUFTRAGTE CLAUS UND BETROFFENENRAT TREFFEN FAMILIENMINISTERIN PAUS

„Die Stimme des Betroffenenrates ist wichtig, um das komplexe Thema des sexuellen Kindesmissbrauchs in seiner Tiefe und Dimension zu verstehen und Politik und Gesellschaft zum Handeln zu bewegen. Alle Mitglieder des Betroffenenrats verfügen über ein enormes Erfahrungswissen, sie wissen, was damals fehlte und heute gebraucht wird. Es ist wichtig, dass dieses Wissen auch weiterhin in die politischen Entscheidungen bei meinem Amt und in der Politik darüber hinaus einfließen kann."

Bundesfamilienministerin Paus trifft den Betroffenenrat

Anlässlich der 9. Sitzung des Betroffenenrats haben sich heute Bundesfamilienministerin Lisa Paus und die Mitglieder des Betroffenenrats zu einem Kennenlerngespräch getroffen.

Berlin, 10.06.2022 Heute hat sich Bundesfamilienministerin Lisa Paus mit den Mitgliedern des Betroffenenrates zur Arbeit des Betroffenenrates und den aktuellen Themenschwerpunkten und Perspektiven ausgetauscht. Der Betroffenenrat ist ein Gremium, das bei der Unabhängigen Beauftragten für Fragen sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) angesiedelt ist. Viele der Mitglieder des Betroffenenrates arbeiten seit Jahren haupt- und/oder ehrenamtlich im Themenfeld des sexuellen Kindesmissbrauchs und engagieren sich vielfältig in politischen Gremien, u. a. im Nationalen Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen, in Verbänden oder bei der Verbesserung des Schutzes vor sexueller Gewalt in Institutionen.

Die Bundesfamilienministerin würdigte dieses außerordentliche Engagement:

"Ich freue mich, die Mitglieder des Betroffenenrats bei der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs heute erstmals zu einem persönlichen Austausch zu treffen. Die Expertise Betroffener ist essentiell, um die Politik der Bundesregierung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt und Ausbeutung weiter zu verbessern. Der Betroffenenrat ermöglicht es, dieses Wissen in die Entwicklung konkreter Maßnahmen - etwa die gemeinsame Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagne von UBSKM und BMFSFJ - einzubeziehen. Dafür möchte ich allen Mitgliedern des Gremiums herzlich danken."

Um Verbesserungen bei Schutz, Hilfe , Forschung und Aufarbeitung zu erreichen, ist es von zentraler Bedeutung, dass die Erfahrungen und Belange von Betroffenen sexueller Gewalt in Kindheit und Jugend in der Politik Gehör finden und öffentlich gemacht werden, betonte der Betroffenenrat bei dem Treffen:

„Heute konnten wir im Rahmen unserer regulären Sitzung kurz die neue Bundesfamilienministerin Lisa Paus begrüßen. Erneut haben wir deutlich unsere Erwartung formuliert, dass die Bundes-regierung das Amt der Unabhängigen Beauftragten, die Aufarbeitungskommission und den Betroffenenrat auf eine gute gesetzliche Grundlage stellt, die dem Stellenwert der Aufgaben gerecht wird.  Es braucht konsequente bundes- und länderpolitische Strategien und Maßnahmen, die dem Ausmaß entsprechend in Prävention, Unterstützung und Hilfe für Betroffene, in Fachberatungsstellen und in Aufarbeitung investieren. Gerne stehen wir sowohl dazu als auch im Gesetzgebungsprozess mit unserer Expertise ratgebend zur Seite und haben Lisa Paus weitere Themen mit auf den Weg gegeben, zu denen wir im Gespräch bleiben wollen. Echte Betroffenenbeteiligung ist ein Wert an sich und muss auch in den einzelnen Bundesländern selbstverständlich werden. Dass ein erstes Kennenlernen so zeitnah stattgefunden hat, sehen wir als Wunsch einer guten Zusammenarbeit und Zeichen des Respektes vor unserem Ehrenamt.“

Die Beauftragte Claus, die selbst von 2015 bis 2022 Mitglied im Betroffenenrat war, begrüßte das heutige Kennenlerngespräch. Politik und Gesellschaft könnten nur davon profitieren, die wichtige Expertise von Betroffenen zu hören:

„Die Stimme des Betroffenenrates ist wichtig, um das komplexe Thema des sexuellen Kindesmissbrauchs in seiner Tiefe und Dimension zu verstehen und Politik und Gesellschaft zum Handeln zu bewegen. Alle Mitglieder des Betroffenenrats verfügen über ein enormes Erfahrungswissen, sie wissen, was damals fehlte und heute gebraucht wird. Es ist wichtig, dass dieses Wissen auch weiterhin in die politischen Entscheidungen bei meinem Amt und in der Politik darüber hinaus einfließen kann."

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