Aktuelles | 01.06.2022

BEAUFTRAGTE CLAUS BEI GESPRÄCHEN IN BRÜSSEL

Beauftragte Claus spricht mit der EU-Kommissarin für Inneres, Ylva Johansson, und auf dem WeProtect Global Alliance Summit über den besseren Schutz von Kindern vor digitaler sexueller Gewalt.

Anlässlich des WeProtect Global Alliance Summit nahm Beauftragte Claus heute in Brüssel an einer Podiumsdiskussion zum besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexuellem Missbrauch im Internet teil. Zuvor traf sie die EU-Kommissarin für Inneres, Ylva Johansson, für ein persönliches Gespräch.

Brüssel, 01.06.2022. Die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Kerstin Claus, ist heute auf Einladung der Europäischen Kommission und der WePROTECT Global Alliance nach Brüssel gereist. Unter dem Motto „Turning the Tide on child sexual abuse online: Working together to protect children” fand dort ein Gipfel der WeProtect Global Alliance zum besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt im Internet statt. 

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion machte Claus auf dem Gipfel deutlich, wie wichtig es ist, die gelebten Erfahrungen von Betroffenen auf allen Ebenen des Dialogs über den Umgang mit sexuellem Kindesmissbrauch im Internet einzubeziehen und in den Mittelpunkt zu stellen.

„Wir müssen einen Paradigmenwechsel herbeiführen, damit Betroffene endlich als Expert:innen angesehen werden. Dazu müssen wir ihnen auf Augenhöhe begegnen. Die Begegnung mit Betroffenen ist von zentraler Bedeutung für das politische Lernen. Politik und Gesellschaft werden von der Expertise und den Erfahrungen der Betroffenen sehr profitieren, insbesondere wenn es darum geht, traumasensible politische Lösungen zu entwickeln.“

Die stärkere Beteiligung von Betroffenen könne zudem nur gelingen, wenn diese professionell organisiert wird. Dazu sei es wichtig Botschaften zu setzen, die andere Staaten dazu bringen ernsthafte Beteiligungsformate für Betroffene zu installieren, so Claus.

Veranstalterin des Gipfels war die WeProtect Global Alliance. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss der durch die europäische Kommission und das US-Ministerium ins Leben gerufenen „Global Alliance Against Child Sexual Abuse Online“ und dem von der britischen Regierung zum Kampf gegen Kindesmissbrauch im Internet eingesetzten WePROTECT. Zu ihren Mitgliedern gehören derzeit 98 Länder aller Kontinente, 55 Unternehmen (darunter u.a. Amazon, Google, Twitter), 70 NGOs (z.B. Internet Watch Foundation, Missing Children Europe) und 9 internationalen Organisationen (z.B. Europol, Interpol, UNICEF), die sich gemeinsam für den Schutz vor Kindesmissbrauch einsetzen.  

Persönliches Treffen mit EU-Kommissarin Ylva Johansson

Zuvor hatte Claus die Gelegenheit für ein persönliches Treffen und Gespräch mit Ylva Johansson, EU-Kommissarin für Inneres (European Commissioner for Home Affairs).

Im Gespräch begrüßte Claus den aktuellen Vorschlag der EU-Kommission zum besseren Schutz vor und zur Bekämpfung von sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche im Internet, wünschte sich aber eine Stärkung der Aufgaben der EU-Zentren in Bezug auf Prävention und Unterstützung von Betroffenen.

Bei der Diskussion über Rechte und Freiheiten sei ihr wichtig, dass beide Rechtsgüter - Datenschutz und Kinderschutz - ernst genommen und nicht gegeneinander ausgespielt werden

Gegenüber der Kommissarin sprach sich Claus auch für eine bessere Vernetzung mit den nationalen Strukturen der einzelnen Länder aus sowie für regelmäßige Datenerhebungen. Sie erläuterte ihr Ziel, eine nationale Forschungsstelle zur Prävalenz von sexueller Gewalt einzurichten, die regelmäßig repräsentative Erhebungen zur Dunkelziffer durchführt. Nur auf diese Weise könnten aktuelle und wissenschaftlich fundierte Aussagen über die Häufigkeit sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Deutschland getroffen und Veränderungen abgebildet werden.

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