Berlin, 21.10.2022. Die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), Kerstin Claus, hat heute an der interdisziplinären Jubiläumsfachtagung „Die Zukunft im Blick - den Wandel im Kinderschutz gemeinsam gestalten“ von ECPAT Deutschland e. V. teilgenommen. In ihrem Grußwort dankte sie ECPAT für das langjährige Engagement beim Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung und für die wichtige Zusammenarbeit in diesem Themenfeld.
„ECPAT ist international und in Deutschland eine starke öffentliche Stimme geworden, die als bedeutende NGO unermüdlich auf sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche aufmerksam macht und sich konsequent für gesellschaftliche Veränderungen und Verantwortungsübernahme einsetzt“, so Claus. Es sei äußerst bemerkenswert, was ECPAT Deutschland in den letzten Jahren initiiert und unterstützt habe.
Sie würdigte in diesem Zusammenhang den „Terminologischen Leitfaden für eine angemessene Sprache“, den ECPAT 2016 zusammen mit weiteren Partnern veröffentlicht hat. Eine angemessene und betroffenensensible Sprache zu nutzen und Begriffe, die klar benennen und nicht verharmlosen, sei enorm wichtig, um sexualisierte Gewalt in ihrer Dimension zu verstehen, so Claus: „Worte schaffen Wirklichkeit in unserem alltäglichen Sprachgebrauch. Wenn Medien beispielsweise von „Kinderpornografie“ sprechen statt von „Missbrauchsdarstellungen“, wird die sexualisierte Gewalt weiter verschleiert und verharmlost.“
Claus betonte zudem die wichtige Zusammenarbeit mit ECPAT im „Nationalen Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen“, der 2019 konstituiert wurde und in dem ECAPT ein wichtiger Akteur ist.
Ein besonderes Schlaglicht wirft die Fachtagung auf die aktuelle Debatte um Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt im Netz. Claus: „Ich danke ECPAT, dass sie den Schutzgedanken in der Debatte um den Verordnungsentwurf der EU-Kommission zur Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern im Internet so fest im Blick hat. Digitale und analoge sexualisierte Gewalt findet nicht unabhängig voneinander statt. Die digitale Welt ist Spiegel realer Gewalttaten. Das muss medial, gesellschaftlich und politisch verstanden und entsprechend gehandelt werden. Angesicht der internationalen Dimension der sexuellen Gewalt im Netz bedarf es global abgestimmter Kinderschutz-Antworten.“
Weitere Informationen: ecpat.de
Bild: v.l.n.r. Andrea Wagner, GF ECPAT, Beauftragte Claus, Jessica Espinoza, 1. Vorsitzende ECPAT
Quelle: ECPAT Deutschland e. V.
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