Im Auftrag des UBSKM beobachtet das DJI mit dem Monitoring 2015 – 2018 die Einführung und Umsetzung von Schutzkonzepten in Einrichtungen und damit die Implementierung der Leitlinien des Runden Tischs zur Prävention sexualisierter Gewalt. Der Erste Teilbericht bietet einen Einblick, wie Schutzkonzepte unter Berücksichtigung der spezifischen Strukturen gelingen, welche Schwierigkeiten sich stellen und wie diese überwunden werden können.
Rörig: Monitoring als Motivation für Schutzkonzepte
Der Missbrauchsbeauftragte betont die Bedeutung der guten Zusammenarbeit mit dem DJI und unterstrich, dass die Diskussion der ersten Ergebnisse wichtig sei, um das Monitoring im Austausch zwischen Forschung und Praxis weiterzuentwickeln. Ziel des Monitorings bis 2018 sei ein fundiertes Bild vom Stand der Prävention in Deutschland, um daraufhin die richtigen politischen und fachlichen Weichenstellungen für den verbesserten Schutz von Kindern und Jugendlichen vorzunehmen. Zugleich gelte es Einrichtungen und Organisationen für die Entwicklung und Umsetzung von Schutzkonzepten zu motivieren.
Rauschenbach: Kinderschutz braucht politisches Engagement
Prof. Dr. Rauschenbach, Vorstandsvorsitzender und Direktor des DJI, würdigte das große Engagement des Beauftragten, mit dem er das Thema für Praxis und Forschung voranbringe. Kinderschutz brauche Wissenschaft und Forschung, aber auch die Unterstützung der Politik, damit die Einrichtungen das nötige Wissen und die passenden Rahmenbedingungen haben, um Prävention und Intervention qualifiziert und angemessen umsetzen zu können. Er betonte dabei außerdem die Bedeutung der Perspektive von Kindern und Jugendlichen für diese Debatte.
Diskussion zu Bedarf und Hürden bei der Umsetzung von Schutzkonzepten
Der Teilbericht will die Leitungen und das pädagogische Fachpersonal von Kindertageseinrichtungen, Schulen, Heime und Internate ermutigen, selbst mit der Entwicklung von Schutzkonzepten zu beginnen oder bereits eingeschlagene Wege fortzusetzen. Er zeigt, dass die Fachdiskussion in Einrichtungen angekommen ist und identifiziert Faktoren, die die Entwicklung und Einführung von Schutzkonzepten fördern und behindern. In den Workshops zu den Handlungsfeldern Kita, Schule, Heime/Wohngruppen und Internate wurden diese Gelingensbedingungen für die Praxis diskutiert.
Die Ergebnisse der Fachtagung fließen in die Weiterentwicklung des Monitoring ein. Aktuell wird die quantitative Erhebung in Erziehungs- und Bildungseinrichtungen vorbereitet. Die vorgestellten Ergebnisse der qualitativen Studien und deren Reflektion in der Fachöffentlichkeit werden bei der Konzipierung der repräsentativen Befragung von Kitas, Schulen, Internaten und Heimen Berücksichtigung finden. Diese wird im dritten Quartal 2016 beginnen. Der Bericht dazu wird Ende 2017 vorliegen.
Fachberatungen besonders gefordert
Auf der Fachtagung wurde auch die Expertise zur Rolle von Fachberatungsstellen bei der Entwicklung von institutionellen Schutzkonzepten vorgestellt. Diese verzeichnen eine enorme Nachfrage nach Beratung bei der Einführung von Schutzkonzepten und im Verdachtsfall. Die Expertise macht die mangelnde Versorgungslage in den Länder und Kommunen deutlich.
Der 1. Teilbericht Monitoring und die Expertise finden Sie hier zum Download.
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